Fußball

Tabellenletzter - und Spaß dabei? Braunschweig sagt dem BVB den Kampf an

"Für schlechte Stimmung gibt es keinen Grund" :Braunschweigs Manager Marc Arnold, rechts; hier mit Trainer Torsten Lieberknecht nach dem 2:0-Sieg in Wolfsburg am 5. Oktober vergangenen Jahres.

"Für schlechte Stimmung gibt es keinen Grund" :Braunschweigs Manager Marc Arnold, rechts; hier mit Trainer Torsten Lieberknecht nach dem 2:0-Sieg in Wolfsburg am 5. Oktober vergangenen Jahres.

(Foto: imago sportfotodienst)

Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht zeigt vor der Partie gegen Borussia Dortmund keinen übertriebenen Respekt. Und leidet nicht mit, weil den Konkurrenten vor der Partie heute (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) Verletzungssorgen plagen. "Mir wäre es lieber gewesen, sie wären mit der vollen Kapelle gekommen." Er weiß allerdings: "Die Kapelle, die da kommt, die spielt immer noch einen ordentlichen Blues." Das sieht auch Manager Marc Arnold so. Der Ex-Profi wurde 1995 mit dem BVB Deutscher Meister. Im Gespräch mit n-tv.de erklärt er, warum die Braunschweiger auch als Tabellenletzter Spaß in der Fußball-Bundesliga haben. Und wie es mit dem Klassenerhalt klappen kann.

Sie haben gesagt, dass sie mit einer Zweitligamannschaft in der ersten Liga spielen. Macht das Abenteuer Bundesliga tatsächlich noch Spaß?

Marc Arnold: Absolut, na klar. Wenn wir vor ausverkauftem Haus gegen Dortmund spielen dürfen - was wollen wir mehr?

Wer zu Hause gegen den Tabellenzweiten Leverkusen gewinnt, kann auch den BVB packen, oder?

Wichtig ist, dass wir einen absolut guten Tag haben, vielleicht auch einen außergewöhnlichen Tag. Aber mit der Unterstützung der Zuschauer bei einem Flutlichtspiel ist das durchaus möglich.

Sie scheinen sich, die Mannschaft und die Zuschauer darauf vorbereitet zu haben, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Eintracht ist nach mehr als der Hälfte der Spiele Tabellenletzter - verhagelt das niemandem die Laune?

Für schlechte Stimmung gibt es keinen Grund. Wir sind froh, dass wir nach 24 Jahren wieder in der Bundesliga spielen dürfen. Das Umfeld hier in Braunschweig weiß sehr zu schätzen, was wir geleistet haben.

Sie haben auch gesagt, dass die Spieler ein gewisses Frustpotenzial mitbringen müssen. Und dass die Mannschaft schnell lernen muss. Was hat sie gelernt?

Eine ganze Menge. Wenn Sie sehen, dass wir aus den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt haben, dann hat die Mannschaft gezeigt, dass sie sich gut zurechtfindet und sich entwickelt hat, zum Beispiel was die Spielschnelligkeit betrifft.

Und das ist es auch, was sie hoffen lässt, am Ende zumindest Platz 16 zu erreichen?

Im Moment können wir optimistisch sein. In der Winterpause waren es drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, aktuell sind es vier. Wobei ich darauf hinweise, dass der untere Teil der Liga sehr eng zusammengerückt ist. Wenn ich sehe, wie die Mannschaft sich in der Winterpause wirklich gut vorbereitet hat, und dass wir mit Havard Nielsen einen Offensivspieler hinzu bekommen konnten, der uns sicherlich weiterhelfen wird in der Entwicklung des ganzen Vereins - dann bin ich durchaus positiv gestimmt.

Wird aber schwer, oder? Angesichts der Tatsache, dass jetzt selbst der 1. FC Nürnberg gewinnt und Mannschaften wie der Hamburger SV zur direkten Konkurrenz zählen. Also Vereine mit ungleich größeren Möglichkeiten.

Wenn man sich den Schuldenberg des HSV anschaut, dann arbeite ich lieber bei Eintracht Braunschweig. Wir haben nämlich keine Schulden und machen die Dinge im Rahmen unserer Möglichkeiten. Klar sind das andere als in Hamburg. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir sportlich die Möglichkeit haben, auch mit solchen Vereinen mitzuhalten.

Noch einmal: Ist es in Braunschweig wirklich so ruhig?

Hier herrscht Kontinuität bei den handelnden Personen. Aber klar: Wir sind auch ehrgeizig und steigen nicht mit Freude ab, falls es so kommen sollte. Wir wissen das schon einzuschätzen, wie toll die Bundesliga ist. Und deswegen werden wir alles dafür tun, um in der Liga zu bleiben.

Mit Marc Arnold sprach Stefan Giannakoulis

Quelle: ntv.de

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