Fußball

Auf der Tribüne nicht erwünscht Breitner gibt Bayern-Ehrenkarten zurück

Breitner muss sich im Stadion künftig wohl am Wurststand anstellen.

Breitner muss sich im Stadion künftig wohl am Wurststand anstellen.

(Foto: picture alliance / Andreas Geber)

Mit ihrer Grundgesetz-Interpretation und dem verbalen Rundumschlag gilt sie inzwischen als legendär, die Pressekonferenz mit den Bayern-Granden Hoeneß und Rummenigge vor einigen Wochen. Ein Kritiker der Show bekommt nun die Konsequenzen zu spüren.

Paul Breitner darf beim Fußball-Bundesligisten FC Bayern München nicht mehr auf die Ehrentribüne. "Es gab einen Anruf von Herrn Dreesen, mir werde von Uli Hoeneß nahegelegt, mich auf absehbare Zeit nicht im Ehrengast-Bereich blicken zu lassen", sagte der frühere Münchner Profi der "Bild"-Zeitung über ein Telefonat mit Vorstandsmitglied Christian Dreesen.

"Ich habe ihm gesagt: Damit habe ich ohnehin gerechnet. Und ich möchte den einen oder anderen im Moment sowieso nicht sehen." Er habe nun beschlossen, "meine zwei Ehrenkarten, die ich als Ehrenspielführer auf Lebenszeit besitze, zu Händen von Herrn Dreesen zurückzuschicken. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Freikarten will", ergänzte Breitner. Er werde sich ab sofort eben Karten fürdie Heimspiele der Münchner "ganz normal kaufen, wenn ich ins Stadion gehen will".

Schon länger liegen die beiden früheren Freunde, die jahrelang als Spieler des FC Bayern große Erfolge feierten und gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft 1972 Europameister und 1974 Weltmeister wurden, über Kreuz. Breitner hatte Mitte Oktober den verbalen Rundumschlag von Vereinspräsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei einer ungewöhnlichen Pressekonferenz ebenso ungewöhnlich scharf kritisiert.

"Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt", hatte Breitner im Bayerischen Rundfunk gesagt. "Was den Uli angeht: Ich verstehe vieles nicht, was dort passiert ist." Breitner, der 255 Mal für den FC Bayern auflief, war nach seiner Karriere jahrelang als Berater, Chefscout und Markenbotschafter beim deutschen Rekordmeister tätig. Im März 2017 hatte er aber hingeworfen. Schon zu diesem Zeitpunkt galt das Verhältnis zu Hoeneß als belastet.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/sid

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