Liga-"Soli" aus Champions-League-Prämien Bruchhagen will Bayern schröpfen
14.08.2013, 16:48 Uhr
Sieht seine Eintracht finanziell benachteiligt: Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen sorgt sich um das finanzielle und sportliche Ungleichgewicht in der Bundesliga und wartet mit einem besonderen Vorschlag auf: Reiche Vereine wie die Bayern sollten künftig nach erfolgreichen Champions-League-Saisons per "Solidargesetz" zur Kasse gebeten werden.
Eintracht Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen bereitet die Dominanz von Triple-Sieger Bayern München in der Fußball-Bundesliga Sorge. Geht es nach dem 64-Jährigen, könnte dem eine Art Solidargesetz Abhilfe schaffen. "Vereine wie der FC Bayern müssten Teile der Champions-League-Gelder an ihre Ligen abgeben. Es geht nur so, wie es selbst Uli Hoeneß schon mal angedeutet hat: Man muss bereit sein, sich selbst zu beschneiden", sagte Bruchhagen der "Sport Bild".
Bereits im Frühling hatte Bayern Münchens Präsident Hoeneß einen ähnlichen Vorschlag geäußert, um spanischen Verhältnissen in der Bundesliga vorzubeugen. Hoeneß hatte ihn allerdings wieder zurückgenommen, weil er negative Rückmeldungen - auch von Bruchhagen - darauf bekommen hatte. Der Eintracht-Boss ist nach wie vor skeptisch, ob die Idee umsetzbar ist: "Das wird nicht einfach", sagte er. Doch durch eine Umverteilung könnte nach Meinung des Eintracht-Bosses die Konkurrenzsituation neu entfacht werden. "Ich habe gerade bei der DFL gesagt, dass wir daran arbeiten müssen, dass die Champions-League-Teilnehmer die nationalen Meisterschaften nicht immer unter sich ausspielen. Derzeit ist das so", meinte Bruchhagen, der selbst im Vorstand der DFL sitzt.
Auch dem Eintracht-Trainer Armin Veh bereitet der Qualitätsvorsprung der Münchner Bayern Sorgen. Bei ähnlichen Leistungen wie beim 1:6 zum Saisonstart bei Hertha BSC schwane dem 52-Jährigen für das Punktspiel am Samstag gegen den Rekordmeister Böses: "Spielen wir wie in Berlin, kriegen wir zehn Stück." Man wolle aber alles tun, um den Münchnern erstmals seit dem 11. April 2012 wieder eine Auswärtsniederlage in der Bundesliga beizubringen. "Aber unsere Siegchancen sind gering."
Quelle: ntv.de, sid/dpa