Fußball

Gratisspieler und kein Abstieg Chapecoense-Trio kämpft ums Überleben

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71 Menschen sterben beim Flugzeugabsturz in Kolumbien, darunter 19 brasilianische Fußballprofis. Der Klub Chapecoense steht unter Schock und mit ihm die Fußballwelt. Die Solidarität ist riesig, derweil wird um das Leben von drei Spielern gezittert.

Nach der Tragödie zeigen Brasiliens Fußballklubs Solidarität mit AF Chapecoense. 19 Profis dieses aus der vierten Liga bis in die südamerikanische Elite aufgestiegenen Provinzvereins sind am Montagabend beim Absturz einer Charter-Maschine auf dem Weg zum Finale der Copa Sudamericana ums Leben gekommen. In einer gemeinsam veröffentlichten Stellungnahme erklärten sich nun 13 Vereine bereit, für die kommende Saison kostenlos Spieler abzustellen.

Zudem wird formell ein Antrag beim Verband CBF gestellt, dass Chapecoense in den kommenden drei Spielzeiten nicht in die zweite Liga absteigen kann. Mit dieser "minimalsten Geste der Solidarität" wollen die Rivalen helfen, "die Institution und den Teil des brasilianischen Fußballs, der heute verloren ging, wiederaufzubauen". Die Aktion fand auch im benachbarten Ausland Anklang. Der argentinische Verband Afa verkündete auf seiner Webseite, dass die ihm angehörigen Klubs ebenfalls Spieler abstellen wollen. Die gleiche Geste zeigt auch Club Libertad aus Paraguay.

48 Stunden bangen

Drei Spieler, ein Journalist, die Stewardess und ein Pilot hatten wie durch ein Wunder den Absturz überlebt, aber die meisten werden für immer gezeichnet sein. Die drei geborgenen Fußballer kämpfen weiter um ihr Überleben. Nach der Amputation des rechten Beines droht Reservetorhüter Jackson Follmann auch der Verlust des linken Beines. Bei Teamkollegen Neto, der ein Schädel-Hirn-Trauma sowie mehrere offene Brüche erlitt, wollen die Ärzte 48 Stunden abwarten, um Entwarnung zu geben. Gleiches gilt für Alan Ruschel, der bereits an der Wirbelsäule operiert wurde.

Während auch der ebenfalls gerettete Journalist Rafael Henzel nach mehreren Rippenbrüchen mit durchbohrter Lunge weiter unter Beobachtung steht, kamen zwei Crew-Mitglieder der verunglückten bolivianischen Charter-Maschine mit leichteren Verletzungen davon und gaben bereits erste Interviews. Dagegen sollen die 71 geborgenen Toten, ein Großteil des Betreuerstabs sowie 20 mitreisende Journalisten, am Donnerstag nach Brasilien überführt werden, wo in Chapecó in der Arena Condá eine zentrale Trauerfeier geplant ist.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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