
Er kann es selbst nicht fassen: Eric Maxim Choupo-Moting verhindert den Treffer seines eigenen Mitspielers.
(Foto: imago images / PanoramiC)
Es ist die Szene des Fußball-Wochenendes: Eric Maxim Choupo-Moting verhindert spektakulär ein Tor - allerdings das seines eigenen Mitspielers. Der 30-Jährige verschiebt damit sogar die Meisterfeier seines Klubs Paris Saint-Germain. Im Netz und den Medien hagelt es Spott.
Es ist eines der schlechtesten Nicht-Tore der Fußballgeschichte: Eric Maxim Choupo-Moting schafft es beim 2:2 von Paris Saint-Germain gegen Racing Straßburg, den sicher aufs Tor zurollenden Ball beim Stand von 1:1 noch auf der Linie zu klären. Nicht einen Schuss des Gegners wohlgemerkt, sondern den seines Mitspielers Christopher Nkunku.
In der 29. Minute des Ligaspiels dringt Nkunku von halbrechts in den Strafraum ein, überlupft den Straßburger Torwart Matz Sels, auch Verteidiger Stefan Mitrovic kann den Torschuss nicht aufhalten, der Treffer zum 2:1 für PSG scheint bereits sicher. Doch dann greift Choupo-Moting ein - und schafft es, den Ball mit dem linken Fuß auf der Torlinie zu stoppen. Als Verteidiger hätte er eine glänzende Figur abgegeben - jeder hätte den 30-Jährigen für seine großartige Rettungstat gefeiert. Der Ball prallt nämlich an den Pfosten und rollt vor die Linie zurück, Straßburgs Pablo Martinez schießt ihn endgültig aus der Gefahrenzone.
"Das war wohl Murphys Gesetz"
Doch so verhindert der Kameruner, der früher in der Bundesliga für den 1. FSV Mainz 05 sowie für den FC Schalke 04 spielte ein sicher geglaubtes Tor. "Es tut mir leid", sagte der Choupo-Moting anschließend in der Mixed Zone. "Es ging sehr schnell, ich dachte daran, vielleicht im Abseits zu stehen, ich wollte meinem Mitspieler nicht das Tor stehlen. Dann kam mein schlechter Reflex. Ich muss das Ding einfach durchlassen oder reinschieben. Das ist schwer zu erklären." Trainer Thomas Tuchel, der Choupo-Moting im vergangenen Sommer nach Paris holte, versteht dessen Einsatz natürlich ebenfalls nicht: "Das war die Möglichkeit zum 2:1, und dann hat er das getan. Ich weiß nicht, warum. Das war wohl Murphys Gesetz."
Die Reaktion von PSG-Juwel Kylian Mbappé spricht Bände: Er kann es einfach nicht glauben. Im Netz hagelt es Spott und Häme für diese Slapstick-Aktion: Es sei doch große Kunst, heißt es da, Choupo-Moting hatte wohl keine Lust auf die Meisterfeier, urteilen andere. Ein Nutzer fragt gar hämisch: "Sucht Jogi nicht noch einen guten Innenverteidiger?" Und twittert weiter: "Man haut ja nicht auf am Boden liegende ein. Aber was Choupo-Moting vor dem Tor veranstaltet, habe ich nicht mal in der Kreisliga C gesehen."
"Scherz des Wochenendes"
Die französische Sportzeitung "L'Équipe" nennt den Fauxpax den "schlimmsten Fehlschlag in der Geschichte" und ist sich sicher "dieses unglaubliche Missgeschick geht in die Geschichte ein", "Le Monde" schreibt " PSG weist seine Krönung zurück". Am sachlichsten behandelt "Le Parisien" den fatalen Fehler: "'Auch ich verstehe es nicht, gibt Choupo-Moting zu", lautet die Überschrift. Doch nicht nur in der französischen Presse sorgt die Szene für Aufsehen, sondern auch international: Die spanische "Marca" schreibt von "dem Scherz des Wochenendes" und die englische BBC spricht vom "wahrscheinlich schlimmsten Misserfolg in der Geschichte des Fußballs".
Als wäre die Verhinderung des vermeintlichen Sieges nicht schon schlimm genug - kommt es sogar noch dicker: Choupo-Moting hat die PSG-Meisterfeier verschoben. Die drei Punkte für den Sieg hätten dafür gesorgt, dass der französische Hauptstadtklub nach seinen 30 Ligaspielen (die meisten anderen Klubs haben schon 31 Spiele hinter sich) uneinholbar an der Tabellenspitze steht. So hat PSG "nur" 20 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten OSC Lille - und kann rein rechnerisch noch eingeholt werden. Das ist jedoch nur noch sehr graue Theorie, schon am kommenden Sonntag (21 Uhr) spielen die Teams gegeneinander, dann kann PSG den Titelgewinn auswärts perfekt machen.
Quelle: ntv.de