Alles hängt an Löw Co-Trainer-Suche liegt auf Eis
22.07.2014, 13:42 Uhr
Wer denkt sich bald die Standard-Varianten für Joachim Löws Team aus? Der Bundestrainer und sein Ex-Assistent im WM-Finale.
(Foto: imago/Moritz Müller)
Macht Joachim Löw weiter? Und wenn ja, mit wem? Nach dem Weltmeistertitel wechselt Assistent Hansi Flick auf den Posten des Sportdirektors, und der DFB muss sich nach Ersatz umschauen. Momentan tut sich aber nichts - offenbar wartet der Verband auf Löw.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die Suche nach einem neuen Co-Trainer für Weltmeister-Coach Joachim Löw offenbar erst einmal gestoppt. Während DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in diesen Tagen im Gespräch mit Löw zunächst abschließend dessen Zukunft bei der Nationalmannschaft klären will, wird die Frage nach einem Nachfolger für Assistent Hansi Flick nicht intensiviert. Die Kandidaten Frank Wormuth und Marcus Sorg jedenfalls hat der DFB noch nicht kontaktiert.
"Mit mir hat darüber noch keiner gesprochen, und ich habe mir deshalb auch noch keine Gedanken darüber gemacht. Das stimmt wirklich", sagte DFB-Chefausbilder und U20-Coach Wormuth. Dasselbe gelte für U19-Trainer Sorg, betonte Wormuth. Beide Fußballlehrer galten bislang als heißeste Anwärter auf die nach Flicks Wechsel auf den Posten des Sportdirektors vakante Stelle an Löws Seite. Der Bundestrainer hat noch einen Vertrag bis zur EM 2016.
Löw hat Vorschlagsrecht
Wormuth befindet sich derzeit mit dem 61. Fußballlehrer-Lehrgang des DFB in Ungarn. "Ich mache mir nur Gedanken über diesen Lehrgang und über meine zukünftige U20, damit bin ich ausgelastet", sagte er: "Unter uns Trainern gilt der Satz: Wir reden nicht über ungelegte Eier. Wenn ich mich um diese Gerüchte kümmere, kann ich mich nicht mehr auf meine Aufgaben konzentrieren." Das gelte auch für Sorg, der derzeit ebenfalls in Ungarn mit seiner U19 um den EM-Titel spielt. "Marcus hat hier hoffentlich noch bis Ende Juli zu tun. Auch er ist in dieser Angelegenheit noch nicht kontaktiert worden", sagte Wormuth.
Aus Sicht des 53-Jährigen ist dies aber weder verwunderlich noch problematisch. Schließlich habe Niersbach betont, sich in dieser Woche zunächst mit Löw treffen zu wollen. Wenn die Zukunft des Bundestrainers abschließend geklärt ist, dürfte sich der Verband unter anderem mit der Co-Trainer-Frage befassen. Löw hat laut Niersbach ein Vorschlagsrecht. Es sei zudem möglich, dass ihm gleich ein Duo zur Seite gestellt werde. Wormuth und Sorg? Die Tendenz, meinte Niersbach, gehe klar zu Trainern aus dem U-Bereich.
Es geht auch ohne Co-Trainer
Löw verbinden mit beiden Kandidaten enge Bande. Wormuth spielte in der Saison 1982/83 an der Seite Löws beim SC Freiburg. Bei seiner ersten Trainerstation assistierte er Löw 1998/99 bei Fenerbahce Istanbul. Seit 2008 leitet er die Fußballlehrer-Ausbildung beim DFB, seit 2010 betreut er zudem die U20. Sein aktueller Lehrgang, unter anderem mit dem früheren Nationalspieler Torsten Frings, läuft noch bis März 2015. Sorg spielte bei mehreren Klubs in Baden-Württemberg und war als Trainer unter anderem für den SC Freiburg tätig. Seit vergangenem Sommer ist er beim DFB.
Löw hat in Gesprächen mit Niersbach angedeutet, dass er bei der Suche nach Flicks Nachfolger im U-Bereich des DFB "wildern" wolle, wie der Präsident am Rande der WM in Brasilien verriet. Weil Wormuth und Sorg zunächst noch eingespannt sind, könnte der DFB die Position noch einige Zeit vakant lassen. Womöglich über den 3. September hinaus, wenn die Weltmeister in Düsseldorf erneut auf Argentinien treffen. "Wir lassen uns da Zeit", sagte Teammanager Oliver Bierhoff zuletzt, "die Truppe ist so gut eingestellt, die kann auch mal ein halbes Jahr ohne einen festen Co-Trainer vorwärts gehen". Wichtiger ist dem DFB jetzt ohnehin erst einmal Löws Bekenntnis.
Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid