Vor Kind gejubelt - "ekelhaft" Coventry-Coach zieht nach Sensation den Zorn auf sich
17.03.2024, 00:20 Uhr
Mark Robins hatte sich schnell wieder im Griff und entschuldigte sich bei dem Ballungen.
(Foto: dpa)
Mark Robins feiert mit Zweitligist Coventry City einen großen Sieg im FA Cup. Die Schlussphase ist vogelwild, Coventry wechselt binnen weniger Minuten zwischen Himmel und Hölle. Doch beim Jubel geht der englische Fußball-Trainer zu weit. Prompt kommt die Entschuldigung.
Diese Jubelgeste hat Fußball-Trainer Mark Robins schnell bereut. An sich war sein Gefühlsausbruch nach dem sensationellen Einzug des englischen Zweitligisten Coventry City ins Halbfinale des prestigeträchtigen FA Cups beim Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers verständlich und nichts Besonderes. Doch der 54-Jährige hatte bei seiner wilden Feierei einen Balljungen ins Visier genommen, weil der ihn zuvor verärgert hatte. Robins ging mit erhobenen Armen auf den 13-Jährigen zu, jubelte direkt vor ihm, um sich kurz danach noch mal umzudrehen und erneut in Richtung des Balljungen - Fan der Wanderers - die geballte Siegerfaust zu zeigen.
Robins entschuldigte sich nach dem Spiel am Samstagabend auf der Pressekonferenz für sein Verhalten. "Wir haben das Tor geschossen, ich bin hingegangen und habe vor ihm gefeiert. Ich entschuldige mich vorbehaltlos bei ihm. Ich zeige nicht oft Emotionen. Aber das ist es, was der FA Cup mit einem macht", sagte Robins. Der Balljunge habe ihn vor dem späten Tor geärgert, indem er den Ball vor ihm fallen ließ und lächelnd davonlief, sagte der frühere Fußball-Profi. "Es hat mich wirklich geärgert. Aber er ist ein Kind."
"Der Junge ist wirklich verärgert"
Der Underdog ging durch Ellis Simms (53.) zunächst in Führung und schnupperte bis kurz vor Schluss am Sieg. Dann drehten Rayan Ait Nouri (83.) und Hugo Bueno (88.) die Partie zu Gunsten der Wolves. Weit in der Nachspielzeit verstummte der Jubel im Molineux Stadium aber schlagartig. Simms (90.+7) erzielte seinen zweiten Treffer, ehe Haji Wright (90.+10) sein Team in die Runde der letzten Vier schoss. Wanderers-Manager Gary O'Neil fand Robins' Verhalten mehr als fragwürdig. "Er hat sich entschuldigt. Aber einem kleinen Jungen so ins Gesicht zu feiern, fand ich ekelhaft. Der Junge ist wirklich verärgert. So etwas sollte nicht passieren."
Manchester City hatte später am Tag ebenfalls das Halbfinale erreicht. Gegen Newcastle United siegte das Team von Pep Guardiola im weltweit ältesten Fußball-Wettbewerb problemlos mit 2:0 (2:0) und spielt am 20./21. April im Londoner Wembleystadion um den Final-Einzug. Auch ohne den auf der Tribüne weilenden Spielmacher Kevin De Bruyne dominierten die Cityzens das Match von Beginn an. Bei den Toren halfen die Gäste allerdings mit. City-Profi Bernardo Silva traf mit einem abgefälschten Schuss zum 1:0 (13. Minute). Nach knapp einer halben Stunde lenkte wieder ein Newcastle-Profi den Versuch des offensiven Mittelfeldspielers ins eigene Netz.
Superstar Erling Haaland blieb nach dem Seitenwechsel trotz guter Möglichkeiten glücklos. Nach der Verletzung von City-Keeper Ederson aus dem Liverpool-Spiel (1:1) stand der frühere Bielefelder Torhüter Stefan Ortega im Tor und blieb über 90 Minuten fehlerfrei. Newcastle wird durch das Pokal-Aus in der kommenden Saison mit großer Wahrscheinlichkeit nicht international vertreten sein.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid