18 Tage vor EM-Auftakt DFB-Elf schlägt Russland
06.08.2009, 19:38 UhrDie deutschen Fußball-Frauen haben eine erfolgreiche Generalprobe für die Europameisterschaft absolviert, sind allerdings noch nicht in endgültiger Titelform.

Maskottchen Paule jubelt mit.
(Foto: dpa)
Im dritten und letzten EM-Testspiel verpasste der sechsmalige Europameister in Bochum beim 3:1 (0:0) gegen die russische Auswahl durch mangelnde Chancenauswertung einen höheren Sieg. Vor 13.303 Zuschauern sicherten ein Eigentor von Ksenia Tschibutowitsch (63. Minute) und in der Nachspielzeit das Tor von Martina Müller (90.+2) nach dem Treffer von Kerstin Garefrekes (52.) den Erfolg für das Team von Bundestrainerin Silvia Neid.
Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Olesya Kurochkina (53.). Mit dick bandagiertem rechtem Knie humpelte Simone Laudehr nach einem Pressschlag in die Kabine.
Erneute Schwächen im Abschluss
18 Tage vor dem Start bei der EM in Finnland (23. August bis 10. September) verpasste es die Neid-Elf wie bereits beim 0:0 gegen Japan in der vergangenen Woche, ihre spielerische Überlegenheit vor dem Tor clever auszunutzen. In der ersten Halbzeit verzettelte sich der zweimalige Weltmeister immer wieder in der dicht gestaffelten Abwehr der Russinnen. "Wir mussten uns erst reinbeißen", sagte Neid. Auch nach dem glücklichen Siegtreffer durch Tschibutowitsch, die einen Freistoß von Linda Bresonik ins eigene Netz lenkte, ließen die deutschen Stürmerinnen viele Chancen aus.
Doch neben der mangelnden Durchschlagskraft zeigte die neu formierte deutsche Verteidigung einige Abstimmungsprobleme, die Elena Fomina (18.) beinahe zur Führung genutzt hätte. Doch der Schuss der Mittelfeldspielerin strich knapp am Tor von Nadine Angerer vorbei. Erstmals in der Vorbereitung standen die gebürtige Bochumerin Annike Krahn und Kerstin Stegemann von Beginn an auf dem Platz. Erst nach einer halben Stunde kam das deutsche Team zu ihren ersten ernsthaften Tormöglichkeiten. Doch die russische Torfrau Elena Kochnewa entschärfte sowohl den Drehschuss von Kerstin Garefrekes (35.) als auch Kim Kuligs Kopfball aus spitzem Winkel kurz vor dem Pausenpfiff.
Führung brachte keine Sicherheit
Vor den Augen zahlreicher Profis des Bundesligisten VfL Bochum kam der sechsmalige Europameister schwungvoll aus der Kabine. Allerdings fand Garefrekes in der 49. Minute nach feinem Pass von Inka Grings erneut in Kochnewa ihre Meisterin. Die jüngst gekürte Fußballerin des Jahres Grings legte jedoch nur wenig später mustergültig nach einer Flanke von Birgit Prinz per Kopf auf Garefrekes ab, die den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Doch auch die Führung brachte keine Sicherheit in die Verteidigung. Eine erneute Unaufmerksamkeit nutzte Olesya Kurochkina eine Minute später zum Ausgleich.
Ab kommenden Montag steht für die Neid-Elf der sechste und letzte Lehrgang in Frankfurt/Main auf dem Programm. Anderthalb Wochen später bricht die Mannschaft zum Unternehmen Titelverteidigung nach Finnland auf. In der Vorrunde in Tampere sind dann Norwegen (24. August), Frankreich (27.) und Island (30.) die Gegnerinnen.
Quelle: ntv.de, Von Florian Lütticke, dpa