"Hrubesch-Effekt" wirkt DFB-Frauen erzittern sich den Olympia-Showdown
31.10.2023, 21:54 Uhr
Linda Dallmann und die DFB-Frauen hatten reichlich Mühe mit den Isländerinnen.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Die deutschen Fußballerinnen haben im Kampf um ein Olympia-Ticket weiter alles in der eigenen Hand. Gegen Island gelang allerdings nur ein mühsamer Sieg. Durch den Erfolg bleibt die deutsche Elf weiter drei Punkte hinter Dänemark. Am 1. Dezember kommt es zum direkten Duell.
Horst Hrubesch herzte seine Spielerinnen, die Erleichterung stand auch dem Interims-Bundestrainer ins Gesicht geschrieben. Mit einigem Zittern haben die deutschen Fußballerinnen ihre Olympiachance gewahrt. Die DFB-Auswahl erkämpfte auf Island ein 2:0 (0:0), vier Tage nach dem 5:1 gegen Wales bejubelte Nothelfer Hrubesch den nächsten Pflichtsieg für Paris 2024. Torschützin Giulia Gwinn gab nach dem Kraftakt auf gefrorenem Rasen in Reykjavik zu: "Es war ein ziemlicher Krampf." Hrubesch stieß ins gleiche Horn: "Wir haben es uns selber schwer gemacht", sagte der Coach bei sportstudio.de, der gefrorene Platz habe dabei keine Rolle gespielt, meinte der 72-Jährige: "Wir wollen keine Ausreden suchen, wir haben es phasenweise nicht gut gespielt."
Gwinn (65.) per Foulelfmeter und Klara Bühl (90.+4) trafen für das DFB-Team ohne die verletzte Kapitänin Alexandra Popp. Nun muss das leidige "MVT"-Thema abgehakt werden, ehe der Showdown gegen Dänemark und das Rückspiel in Wales Anfang Dezember anstehen. Deutschland liegt in der Nations League weiter drei Punkte hinter den makellosen Däninnen (Hinspiel 0:2). Nur als Gruppensieger spielt der Vize-Europameister weiter um ein Olympia-Ticket.
Es mangelt an Präzision und Ideen
Ein Lattentreffer von Lea Schüller (4.) setzte im Stadion Laugardalsvöllur die erste deutsche Duftmarke. Das DFB-Team übernahm zwar gleich das Kommando, doch wie gegen Wales mangelte es in der ersten Hälfte an Präzision und Ideen. Immer wieder segelten erfolglos Flanken in den isländischen Strafraum.
Insgesamt drei Veränderungen hatte Hrubesch in seiner Startelf vorgenommen. Sara Doorsoun ersetzte in der Innenverteidigung die verletzte Marina Hegering. Zudem begannen Linda Dallmann und Lena Lattwein, deren Distanzschuss knapp über das Tor flog (13.). Eine Flanke von Svenja Huth prallte an die Latte (32.), Hrubesch schlug ungläubig die Hände vor das Gesicht. Das 4:0 im Hinspiel in Bochum im Vormonat sollte Mut verleihen, doch die Isländerinnen um Kapitänin Glodis Viggosdottir vom FC Bayern leisteten deutlich mehr Gegenwehr.
Hrubesch reagierte und brachte nach der Pause Sjoeke Nüsken und Jule Brand, die aber auch gleich eine gute Kopfballchance vergab (50.). Dann aber erwischte Islands Torhüterin Telma Ivarsdottir Schüller im Luftzweikampf mit der Hand im Gesicht, den Strafstoß verwandelte Rechtsverteidigerin Gwinn souverän. In der 85. Minute musste Ann-Kathrin Berger im deutschen Tor die wackelige Führung gegen Dilja Zomers festhalten. Nach den Länderspielen richten sich die Blicke auch wieder auf den Wirbel um die Bundestrainerin a.D. Das ausstehende Gespräch im Streit zwischen Martina Voss-Tecklenburg (Vertrag bis 2025) und dem DFB ist mittlerweile terminiert. Nach einigen Irritationen wird die 55-Jährige wohl nicht mehr an die Seitenlinie zurückkehren.
Quelle: ntv.de, tno/sid