Fußball

"Zeit, dass es losgeht" mit der EM DFB-Frauen heiß auf Oranje

"Wir wollen, dass die Spielerinnen heiß sind auf den Ball, heiß auf den Gegner und das Gewinnen": Bundestrainerin Silvia Neid.

"Wir wollen, dass die Spielerinnen heiß sind auf den Ball, heiß auf den Gegner und das Gewinnen": Bundestrainerin Silvia Neid.

(Foto: picture alliance / dpa)

Jetzt gilt's: Seit Tagen steigert sich bei den deutschen Fußballerinnen die Lust auf den Start ins EM-Turnier. Nach vier Wochen Vorbereitung scheint die Elf von Bundestrainerin Silvia Neid gut vorbereitet auf die Partie gegen die Niederlande in Växjö.

Der meistgehörte Satz im EM-Lager der deutschen Fußballerinnen heißt: "Es wird Zeit, dass es endlich losgeht." Nach gut vier Wochen intensiver Vorbereitung kennt die Vorfreude auf das Auftaktmatch bei der Europameisterschaft gegen die Niederlande kaum noch Grenzen. "Wir wollen, dass die Spielerinnen heiß sind auf den Ball, heiß auf den Gegner und das Gewinnen", lautet die Parole von Bundestrainerin Silvia Neid vor dem Duell in Växjö am Donnerstag ab 20.30 Uhr, ZDF und Eurosport übertragen live.

EM-Spielplan der Gruppe B

Donnerstag, 11. Juli
Norwegen - Island 1:1 (1:0)
Deutschland - Niederlande 0:0

Sonntag, 14. Juli
Norwegen - Niederlande 1:0 (0:0)
Island - Deutschland 0:3 (0:1)

Mittwoch, 17. Juli
Niederlande - Island 18.00 Uhr
Deutschland - Norwegen 18.00 Uhr

So läuft die Europameisterschaft: In der Gruppe A spielen Gastgeber Schweden, Italien, Finnland und Dänemark; Gruppe C: Frankreich, Russland England und Spanien. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe und die beiden besten Dritten erreichen das Viertelfinale. Ab da geht's im K.o.-System weiter. Endspiel: 28. Juli in Solna.

Damit die stark verjüngte Mannschaft auf dem Rasen der 12.000 Zusc hauer fassenden Arena in der südschwedischen Kleinstadt beim ersten Schritt zur Titelverteidigung richtig brennt, wurde das Training seit der Ankunft in Schweden am Sonntag stark heruntergefahren. Mit einer Mischung aus aktiver Erholung und kontinuierlicher Spannungssteigerung will das DFB-Trainerteam die Sinne schärfen und die Konzentration auf das wichtige erste Turnierspiel maximieren. "Sicher hat man den Spielerinnen zu Beginn noch den Reisetag angemerkt, aber wir haben hier sehr gute Bedingungen und fühlen uns wohl", erklärte Neid. "Wir haben uns konzentriert vorbereitet und freuen uns jetzt auf das erste Spiel."

Mit ausführlichem Videostudium haben Neid und ihr Scoutingteam um die Weltmeisterinnen von 2003, Maren Meinert und Bettina Wiegmann, akribisch auf das Duell mit der "Vrouwenelftal" vorbereitet. "Die Niederlande sind ein Team, das richtig guten Fußball spielt. Sie haben immer einen Plan, wissen ganz genau, was sie wollen", fasste die 49 Jahre alte Cheftrainerin die Erkenntnisse über den EM-Halbfinalisten von 2009 zusammen.

"Man fährt zu einem Turnier, um den Titel zu holen"

Vor vier Jahren in Finnland, als Deutschland am Ende den siebten EM-Titel und den fünften in Serie mit einem grandiosen 6:2-Endspielsieg über England holte, scheiterte die Niederlande nur knapp am Finaleinzug. Seitdem, betonte Neids Co-Trainerin Ulrike Ballweg ausdrücklich, habe sich der Nachbar fußballerisch enorm weiterentwickelt. "Sie haben zum Beispiel in der Offensive sehr schnelle Spielerinnen, die Tore machen wollen", warnte Ballweg.

Neid bestätigte diesen Eindruck und ergänzte: "Man darf diesen Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, weil er technisch sehr versiert ist. Wir müssen auf allen Positionen gut zusammenarbeiten und nach vorne das Tempo hoch halten", sagte die Bundestrainerin, die daher ein "interessantes Spiel" erwartet. Nach drei Testspielsiegen gegen Schottland (3:0), Kanada (1:0) und Weltmeister Japan (4:2) geht die junge DFB-Auswahl selbstbewusst ins zweite Spiel der Gruppe B. Zuvor treffen ab 18 Uhr in Kalmar Norwegen und Island aufeinander.

Auch das Oranje-Team von Roger Reijners sieht trotz der Bilanz von nur zwei Siegen in 17 Duellen mit Deutschland - der letzte Erfolg liegt 13 Jahre zurück - keinen Grund, in Sack und Asche anzutreten. "Man fährt zu einem Turnier, um den Titel zu holen. Ich will auf jeden Fall besser abschneiden als 2009", tönte Spielführerin Daphne Koster. Mit 107 Länderspielen ist die 32-Jährige gemeinsam mit Danny Bito die Erfahrenste im Kader, in dem in Mirte Roelvink (Gütersloh) und Lieke Martens (Duisburg) auch zwei Bundesliga-Legionärinnen stehen.

"Es ist immer wichtig, gut ins Turnier zu starten. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Partien, denn wir werden nicht mit Links durch diese Gruppe marschieren", mahnte Saskia Bartusiak, die mit Annike Krahn die Innenverteidigung vor Torhüterin Nadine Angerer bilden wird. Da Neid ihre in den Tests eingespielte Startelf nicht durcheinanderwirbeln wird, sind auch die anderen Positionen vergeben: Die offensiven Außen bilden Leonie Maier (rechts) und Jennifer Cramer (links), als Doppel-Sechs agieren Lena Goeßling und Nadine Keßler. Vor der offensiven Dreierreihe mit Lena Lotzen, Dzsenifer Marozsan und Anja Mittag ist Topstürmerin Celia Okoyino da Mbabi natürlich als Spitze gesetzt. Und da ist er wieder, der meistgehörte Satz. Lotzen nämlich sagt: "Es wird Zeit, dass es endlich losgeht."

Quelle: ntv.de, Ulli Brünger, dpa

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