Fußball

Nagelsmann erklärt seinen Plan DFB-Rückkehrer Kroos wird "perfekt in das Team passen"

Es ist ja nicht so, als hätte Kroos keine Bekannten im Team.

Es ist ja nicht so, als hätte Kroos keine Bekannten im Team.

(Foto: picture alliance / GES/Markus Gilliar)

Offene Arme und viel Freude, so erwartet Bundestrainer Julian Nagelsmann die Reaktionen, wenn Toni Kroos im März wieder zum DFB-Team stößt. Das Comeback klärt er zuvor mit einigen Spielern ab. Auch mit einem, den es ganz direkt betrifft: Joshua Kimmich.

Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht Rückkehrer Toni Kroos als ideale Verstärkung für die deutsche Nationalmannschaft. "Er wird als Verbindungsspieler im Mittelfeld perfekt in das Team passen, das wir im Kopf haben", sagte Nagelsmann dem "Spiegel": "Er wird uns guttun mit seiner Erfahrung und Routine. Kroos hat bei seinem Verein Real Madrid eine besondere Rolle, er leitet junge Spieler an, zeigt ihnen, wie sie im Gefüge miteinander gut funktionieren können."

Kroos sei ein Profi, "der auch in einer engen EM-Partie die Ruhe behalten wird, den man unter Druck immer anspielen kann", fügte Nagelsmann an. Er habe in den vergangenen Wochen "gute und intensive Gespräche" mit dem 34-Jährigen geführt, der schon zu den Länderspielen in Lyon gegen Frankreich am 23. März und drei Tage später in Frankfurt gegen die Niederlande zurückkehren wird.

"Toni hat einen sehr klaren Blick auf den Zustand unserer Nationalmannschaft", sagte Nagelsmann: "Mit jedem weiteren Gespräch habe ich bei ihm eine zunehmend größere Begeisterung dafür gespürt, trotz seines eigentlichen Rücktritts doch bei der Heim-EM dabei zu sein und uns zu unterstützen."

Folgen für Kimmich

Dass Kroos' Comeback eine Gefahr für die Hierarchie darstellen könnte, schließt Nagelsmann aus. "Ich habe mit vielen Spielern vorab telefoniert und genau zugehört, ob da einer ein Problem mit Kroos haben könnte", sagte der Bundestrainer: "Im Gegenteil! Alle waren sehr positiv." Dies gelte auch für Joshua Kimmich, der künftig für die Position des rechten Verteidigers vorgesehen ist. "Er hätte im Übrigen auch rechts hinten gespielt, wenn Kroos nicht zurückgekehrt wäre", sagte Nagelsmann. Jeder Spieler müsse sich unterordnen und sei "ein Diener für sein Land. Kimmich ist das."

Nagelsmann betont zudem, nicht vor unpopulären Maßnahmen zurückzuschrecken. "Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei." Die Spielidee will der 36-Jährige möglichst einfach halten und seine Mannschaft anhalten, "leidenschaftlich" zu verteidigen. "Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen", sagte er und kündigte an, auf "Mentalität" zu setzen.

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Fußball-Deutschland empfahl er, die hohen Ansprüche etwas herunterzuschrauben. "Wir müssen unser Statusdenken abstellen. Wir reden uns ein, Deutschland sei eine Top-Fußballnation, obwohl wir seit Jahren Misserfolge erleben. So kommt man nicht zurück in die Erfolgsspur. Wir müssen endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten."

Außerdem warnte Nagelsmann davor, das Turnier (14. Juni bis 14. Juli) politisch zu überfrachten. "Ich würde mir wünschen, dass man das Team aus allen Debatten heraushält", sagte er. Alles andere schlage "in der Regel auf die Leistung" - wie bei der WM 2022 in Katar.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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