Fußball

Fünf Ukrainer positiv getestet DFB-Spiel droht die Corona-Absage

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Nach fünf positiven Coronatests bei der ukrainischen Fußball-Nationalmannschaft ist die Austragung des Nations-League-Duells gegen Deutschland in Leipzig am Samstag gefährdet. Die Lage ist unklar, die DFB-Elf bereitet sich zunächst weiter wie geplant auf die Partie vor.

Bundestrainer Joachim Löw tüftelte am Freitagabend vielleicht gerade an seinem Matchplan, als das vorletzte Länderspiel des Jahres plötzlich in Gefahr geriet. Vier Spieler und ein Teammanager der Ukraine wurden positiv auf Corona getestet, das teilte der ukrainische Nationaltrainer Andrej Schewtschenko mit. Das Gruppenspiel in der Nations League am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Leipzig steht damit auf der Kippe, das letzte Wort hat nun das Leipziger Gesundheitsamt.

"Wir sind heute zum Training angekommen. Diese vier Spieler blieben im Hotel, sie sind isoliert. Morgen wartet ein weiterer Test auf uns. Bisher warten wir auf Informationen über das Spiel, insbesondere von der Uefa", wurde der Trainer der Ukraine, Andrej Schewtschenko, auf der Verbandsseite zitiert. Bei den Spielern handelt es sich demnach um Andrej Jarmolenko, Viktor Tsigankow, Viktor Kowalenko und Sergej Sidortschuk.

Für Samstag ist eine weitere Testreihe des kompletten Kaders vorgesehen. Laut Uefa-Regularien wird eine Partie ausgetragen, sofern 13 negativ getestete Spieler zur Verfügung (12 Feldspieler und ein Torwart) stehen. Ansonsten wird die Begegnung neu angesetzt. Von diesem Chaos wusste Löw noch nichts, als der Bundestrainer zur Mittagszeit davor warnte, schon jetzt an den übernächsten Gegner Spanien zu denken. "Ich werde in den Mannschaftssitzungen ganz klar nur ein Ziel ausgeben: ein Sieg am Samstag", sagte Löw.

Rekord für Manuel Neuer?

Das mögliche "Endspiel" um den Gruppensieg drei Tage später in Sevilla steckt aber bereits in den Köpfen der Spieler - zumal es im gefühlt verlorenen Länderspieljahr 2020 für ein versöhnliches Ende sorgen könnte. "Das Ziel ist, Erster zu werden und dann das Final Four zu bestreiten, um da auch zu gewinnen", sagte der frühere RB-Torjäger Timo Werner bei seiner Rückkehr nach Leipzig selbstbewusst: "Das wäre ein Erfolg, der die Mannschaft zusammenschweißt und voranbringt."

Für Löw ist das aber viel zu weit gedacht, auch wenn er das Ende der Experimente ausgerufen hat und die prominenten Nachrücker um den künftigen Rekord-Keeper Manuel Neuer einsetzen kann. Die Ukraine sei "sehr gefährlich", warnte der Bundestrainer: "Wir müssen an die Grenzen gehen und mit aller Intensität und Leidenschaft spielen."

Eine Niederlage wäre in vielerlei Hinsicht ein herber Dämpfer. Wie schon vor zwei Jahren könnte dann der sportliche Abstieg drohen - was für die Setzliste bei der Auslosung zur WM-Qualifikation (7. Dezember) Topf 2 bedeuten könnte. "Alles ist möglich, wir müssen in Alarmstellung sein", warnte daher auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Die "dunklen Wolken", die Bierhoff über der Nationalmannschaft ausgemacht hatte, verschwinden nur mit begeisternden Auftritten.

Eigentlich sollen die Stars zu Einsatz kommen

Löw setzt gegen die Ukraine auch deshalb auf seine Stars, die sich zudem für die EM einspielen sollen. Im Tor soll Neuer stehen, der Kapitän könnte sein 95. Länderspiel bestreiten und mit Rekord-Keeper Sepp Maier gleichziehen. In der Abwehr dürften sich Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Niklas Süle einspielen. Im Dreier-Angriff sind Leroy Sane, der bei der Ankunft der Nachrücker am Donnerstag mit knallgelber Schlabberhose wieder mal die Blicke auf sich zog, Serge Gnabry und Werner gesetzt.

Im zentralen Mittelfeld fehlt Löw jedoch die A-Lösung, Toni Kroos ist gelbgesperrt und Joshua Kimmich am Knie verletzt. Auch die Außenpositionen sind personell ausgedünnt, so dass sich Linksverteidiger Philipp Max nach seinem herzerfrischenden Debüt im Test am Mittwoch gegen Tschechien (1:0) Hoffnungen auf einen zweiten Startelfeinsatz machen darf.

Ansonsten aber hat die zweite Reihe kaum Chancen, sich in den fünf Spielen bis zur Kadernominierung für die EURO zu empfehlen. Ab sofort übernehmen Neuer, Sane, Werner und Co. - was den Erfolgsdruck allerdings auch spürbar erhöht.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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