Fußball

"Unerträglicher Zustand" DFB fordert Theo Zwanziger zu Rücktritt auf

Werden wohl keine Freunde mehr: Wolfgang Niersbach (li.) und Theo Zwanziger.

Werden wohl keine Freunde mehr: Wolfgang Niersbach (li.) und Theo Zwanziger.

(Foto: dpa)

Theo Zwanziger ist zwar Ex-DFB-Präsident, sitzt aber noch im Fifa-Exekutivkomitee. Nachfolger Niersbach wirft er "Heuchelei" vor, weil dieser sechsstellige Summen kassiere, sich aber als Ehrenamtler präsentiere. Der DFB fordert nun Zwanzigers Rücktritt.

Nach der heftigen Verbalattacke von Theo Zwanziger gegen DFB-Boss Wolfgang Niersbach hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den früheren Präsidenten zum Rückzug aus dem Exekutivkomitee des Weltverbandes Fifa aufgefordert. Das DFB-Präsidium warf Zwanziger vor, persönliche Motive über die Interessen des Fußballs zu stellen.

Zwanziger hatte seinen Nachfolger Niersbach scharf angegriffen. In einem Interview der "Rhein-Zeitung" warf er dem DFB-Boss im Zusammenhang mit dessen Vergütung durch den Verband "Heuchelei" vor und sprach Niersbach eine Vorbildrolle ab. Man könne sich "doch nicht bei Hunderttausenden von Menschen, die unter Ehrenamt im Fußball etwas ganz anderes verstehen, aus der Kasse des DFB Vergütungen in einer deutlich sechsstelligen Größenordnung zahlen lassen", kritisierte Zwanziger und fügte hinzu: "Das ist Heuchelei. Der DFB ist schließlich ein gemeinnütziger Verband."

"Arbeit des Präsidenten diskreditiert"

Das Verbandspräsidium reagierte per öffentlicher Erklärung samt Rücktrittsforderung: "Das Präsidium hält es für einen unerträglichen Zustand, dass dies öffentlich angezweifelt und damit die ausgezeichnete Arbeit des DFB-Präsidenten diskreditiert wird", heißt es auf der Website des Verbands.

"Da er nach Einschätzung des Gremiums auch in der Fifa nicht die Interessen des deutschen Fußballs angemessen vertritt, fordert das Präsidium des DFB Theo Zwanziger auf, von seinem Amt im Exekutivkomitee des Weltverbandes zurückzutreten", hieß es weiter. Zwanzigers Amtszeit in der Fifa-Exekutive läuft noch bis Mai 2015.

Ligapräsident Reinhard Rauball brachte die Vorkommnisse auch in Verbindung zur WM: "Diese öffentlichen Aussagen sind völlig inakzeptabel, noch dazu während einer Fußball-Weltmeisterschaft, bei der die Spieler und der Sport im Mittelpunkt stehen sollten. Als Ligaverband können wir uns nur klar davon distanzieren und die hervorragende Zusammenarbeit mit dem amtierenden DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach unterstreichen."

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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