Drittligist klagt erfolgreich DFB setzt Schalker Spiel im DFB-Pokal ab
11.09.2020, 17:49 Uhr
Wann Trainer David Wagner mit seinen Schalkern in die neue Saison startet, ist nach dem Urteil und der DFB-Entscheidung offen.
(Foto: imago images/RHR-Foto)
Dem FC Schalke 04 droht unverschuldet ein Pokal-Chaos. Die für Sonntag geplante Erstrundenpartie gegen den 1. FC Schweinfurt findet vorerst nicht statt. Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München klagt erfolgreich gegen eine Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbandes, der DFB reagiert.
Das für Sonntag geplante DFB-Pokalspiel des FC Schalke 04 ist nach einem Gerichtsentscheid vorerst abgesetzt worden. Zuvor hatte das Landgericht München I entschieden, dass Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München anstelle des Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 gegen den Bundesligisten antreten soll. Auf Antrag des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) verschob der Deutsche Fußball-Bund am Freitagabend bis zur endgültigen Klärung des Rechtsstreits die Erstrundenpartie.
Türkgücü war vor dem Landgericht gegen den Beschluss des BFV vorgegangen, die Schweinfurter als bestes bayerisches Amateurteam neben dem TSV 1860 München für den DFB-Pokal zu melden. Die "Löwen" hatten das Ticket über den Toto-Pokal gebucht. Türkgücü war vom BFV in der Corona-Pause zum Aufsteiger in die 3. Liga benannt worden und wurde deshalb nicht für den DFB-Pokal berücksichtigt. Das Landgericht sah diesen BFV-Beschluss als "rechtswidrig" an und erließ die von Türkgücü beantragte einstweilige Verfügung.
"Die kurzfristige Satzungsänderung des BFV, die Schweinfurt 05 zum DFB-Pokal zugelassen hätte, zeigt, dass die ursprüngliche und stets von Türkgücü München verteidigte Position rechtmäßig ist. Unsere Teilnahme an der 3. Liga war von Anfang an auch mit der geplanten Teilnahme am DFB-Pokal verbunden", wurde Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny in einer Mitteilung des Klubs zitiert.
Neuansetzung nach der juristischen Klärung
Der BFV kündigte Widerspruch an. "Die Überlegungen und Verantwortungen, die sich der BFV seit Monaten fortwährend macht, um allen Vereinen in der Covid-19-Krise gerecht zu werden, wurden vom Gericht nicht verstanden", wurde Verbandsvizepräsident Reinhold Baier in einer Mitteilung zitiert.
Eine Entscheidung in der nächsten Instanz könne aber "aus rein praktischen Gründen nicht mehr an diesem Wochenende" fallen. Daher sei der DFB gebeten worden, die Partie zu verschieben. Der DFB will über die Neuansetzung der Partie entscheiden, sobald die juristische Klärung herbeigeführt ist, wie es in einer Mitteilung hieß.
Das Pokalspiel von Schweinfurt gegen Schalke war eigentlich für Sonntag (15.30 Uhr) geplant. Der Regionalligist hatte wegen der Corona-Auflagen sein Heimrecht abgegeben, die Partie sollte in Gelsenkirchen ausgetragen werden. Von der Nachricht über das Gerichtsurteil sei man auch überrascht worden, sagte eine Sprecherin der Schweinfurter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa