Supercup wird wiederbelebt DFL behält 50+1-Regel bei
10.11.2009, 15:20 UhrDem deutschen Fußball bleibt die 50+1-Regel erhalten: Auf ihrer Mitgliederversammlung sprechen sich die Vertreter der Bundesliga-Vereine eindeutig für die Beibehaltung aus. Zudem wird das Comeback des letztmals 1996 ausgetragenen Supercups beschlossen.
Die deutschen Profiklubs haben der Öffnung ihrer Vereine für Investoren wie erwartet eine klare Abfuhr erteilt. Bei der Mitgliederversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten wurde der Antrag von Hannovers Klubchef Martin Kind auf Abschaffung der Investorenregel mit 32 Stimmen bei drei Enthaltungen und nur einer Gegenstimme abgelehnt.
"Das Ergebnis ist an Klarheit nicht zu überbieten. Die Bundesliga bleibt sich treu und setzt weiter auf die Faktoren, die in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend zum Erfolg des deutschen Profi-Fußballs beigetragen haben: Stabilität, Kontinuität und die Nähe zum Fan", sagte Ligapräsident Reinhard Rauball.
Kind kritisierte dagegen: "Es ist eine große Chance vertan worden." Für seine gewünschte Satzungsänderung hätte er eine Zwei- Drittel-Mehrheit benötigt. Doch die Haltung der 36 Erst- und Zweitligaclubs war eindeutig. Auch in Zukunft soll die bestehende "50+1-Regel" verhindern, dass Investoren wie zum Beispiel in England mehr als 50 Prozent der Club-Anteile erwerben können. Kind kämpft schon seit Jahren für eine Modifizierung und erhofft sich von einer Öffnung für externe Geldgeber mehr Chancengleichheit. Seiner Ansicht nach ist die Regelung bei von Großsponsoren unterstützten Clubs wie Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim ohnehin "praktisch außer Kraft gesetzt".
Kind will klagen

BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke ist dennoch sauer auf den 96-Boss.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte dem 96-Präsident vor der Sitzung Erpressung vorgeworfen. "Sie drohen, vor den Europäischen Gerichtshof zu gehen, wenn wir dem Konsensmodell nicht zustimmen. Damit erpressen Sie die Liga", sagte Watzke der "Bild-Zeitung". Kind hatte in der "Frankfurter Rundschau" betont, er strebe eine "gemeinsame Lösung" an, aber auch gesagt: "Wenn wir keinen Konsens herstellen können, wird es zu einer Rechtsklärung kommen."
Zweitligist FSV Frankfurt hatte sich vor der mit Spannung erwarteten Sitzung für ein Modell stark gemacht, dass Investoren mehr Einfluss einräumt, eine Vereinsübernahme aber untersagt. Die Hessen wollten bis zur nächsten Mitgliederversammlung ein beschlussfähiges Konsensmodell entwickeln lassen, das rechtlich fundiert ist. Doch auch diese Variante wurde von den Vereinen abgeschmettert.
Comeback des Supercups
Die DFL-Mitgliederversammlung beschloss zudem einstimmig, dass es 2010 erstmals seit 14 Jahren vor Saisonbeginn wieder einen Supercup zwischen dem Deutschen Meister und dem Pokalsieger geben wird. Laut Ligapräsident Reinhard Rauball können sich die Fans "auf ein sportlich hochwertiges Gipfeltreffen freuen".
Ort und Zeitpunkt des wiederbelebten Supercups stehen noch nicht fest. Letztmals hatte es 1996 den Vergleich zwischen Meister und Pokalsieger gegeben. Damals setzte sich Borussia Dortmund in Mannheim mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Kaiserslautern durch.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid