Fußball

Nübel wechselt wohl zu Stuttgart Das große Missverständnis des FC Bayern geht zu Ende

Hat wohl keine Zukunft mehr in München: Alexander Nübel.

Hat wohl keine Zukunft mehr in München: Alexander Nübel.

(Foto: IMAGO/ActionPictures)

Alexander Nübel sollte beim FC Bayern Manuel Neuer beerben - ein großes Missverständnis, das jetzt wohl ein Ende findet. Der Torhüter, der 2020 als großes Versprechen kam, soll beim VfB Stuttgart die neue Nummer 1 werden. Mit dem Wechsel würde auch eine Schlammschlacht beendet.

Der FC Bayern hatte leider kein Foto für Alexander Nübel. Als die Münchner dieser Tage auf ihrer Homepage unter "Teams" den Kader auflisteten, fehlten beim Torhüter das obligatorische Bild und die Rückennummer. Die Nachlässigkeit war bis Freitag behoben - doch da war Nübel schon so gut wie weg.

"Wir haben seine Entscheidung akzeptiert und wenn er einen Verein findet, kann er gehen", sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß bereits vor Tagen - jetzt wird es konkreter: Nübel soll beim VfB Stuttgart die neue Nummer 1 werden. Von einem Leihgeschäft ist die Rede, das dem deutschen Fußball-Rekordmeister rund eine Million Euro einbringen könnte.

Die Bayern wollten Nübel angeblich am liebsten verkaufen, auch Premier-League-Absteiger Leeds United zeigte Interesse. Beim ersten Vorbereitungsspiel gegen Rottach-Egern (27:0) stand er nicht einmal im Kader, sondern radelte auf dem Ergometer wie der zweite überzählige Torwart Yann Sommer, den es zu Inter Mailand ziehen soll.

Großes Versprechen, lange Schlammschlacht

Nübel und die Bayern: Die Geschichte begann 2020 als großes Versprechen - und erweist sich längst als riesiges Missverständnis. Der gebürtige Paderborner kam als größtes deutsches Torwarttalent von Schalke 04, wie neun Jahre vor ihm ein gewisser Manuel Neuer, als dessen Erbe er aufgebaut werden sollte.

Doch Nübel, heißt es aus seinem Umfeld, habe nie eine echte Chance erhalten; die Hausmacht des Platzhirschs sei zu stark gewesen. Nach nur vier Pflichtspieleinsätzen in seinem ersten Jahr wurde das Talent nach Monaco verliehen, selbst Neuers Beinbruch verbesserte seine Perspektive nicht. "Es macht wenig Sinn, dass ich zurückkomme", sagte Nübel im vergangenen Winter. Dies gelte, "solange Manuel Neuer noch da ist", ergänzte sein Berater Stefan Backs kürzlich. Und Neuer denkt auch im fortgeschrittenen Sportleralter von 37 Jahren nicht einmal daran, seinen Platz zu räumen - daran ändern auch die Verzögerungen in seinem Rückkehrplan rein gar nichts.

Deshalb "flüchtet" Nübel nun voraussichtlich nach Schwaben. Backs suchte einen Klub, "der ihn weiterbringt". Aus dem erhofften Transfer in die Premier League oder einem Verein, der in der Champions League mitmischt, wurde allem Anschein nach nichts. Für Nübel zählt nach seiner Erfahrung in Monaco aber weniger das Renommee, sondern vor allem die Praxis. "Ich habe gemerkt, wie wichtig Spiele sind", sagte er: "Das will ich nicht mehr missen."

Der VfB hätte sicher auch gleich ein Foto für ihn.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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