Fußball

Proteste beim Confederations Cup Demonstranten stürmen CBF-Sitz

Die Protestierer prangern horrende Ausgaben für die Fußball-WM bei gleichzeitig massiver sozialer Ungleichheit in Brasilien an.

Die Protestierer prangern horrende Ausgaben für die Fußball-WM bei gleichzeitig massiver sozialer Ungleichheit in Brasilien an.

(Foto: AP)

Vor dem Endspiel des Confed-Cups gehen die Proteste in Brasilien weiter, Ziel bleibt der Fußball. In Rio de Janeiro versuchen aufgebrachte Demonstranten, das neue Hauptgebäude des brasilianischen Verbandes zu stürmen. Sie werfen dem Fußballboss Prasserei vor.

Jose Maria Marin, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes.

Jose Maria Marin, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes.

(Foto: REUTERS)

Eine Gruppe von rund 30 Demonstranten hat wenige Stunden vor dem Finale des Confed Cups zwischen Brasilien und Spanien versucht, ein Gebäude des brasilianischen Fußballverbandes CBF zu stürmen. Die Mitglieder der Frente Nacional de Torcedores (Nationale Fanfront) wurden jedoch von Polizisten davon abgehalten, ins Innere des Bürohauses vorzudringen.

Bei dem Gebäude handelt es sich um den neuen CBF-Sitz, der in Kürze bezogen werden soll. Auf Plakaten forderten die Demonstranten "Marin raus" und "Fifa raus". CBF-Boss José Maria Marin wird vorgeworfen, das neue Stammhaus des brasilianischen Fußballs mit umgerechnet rund 25 Millionen Euro weit über Marktwert erstanden zu haben.

"Das ist ein überteuert gekauftes Gebäude. Er ist nicht der Herr des Fußballs. Der Fußball gehört dem Volk", sagte João Hermínio Marques, Führer der Fanfront, der herbeigeeilten Presse. Anschließend machte sich die Gruppe Richtung Maracanã-Stadion auf, wo am Nachmittag (00.00 Uhr MESZ) weitere Proteste erwartet wurden.

Als erster Spitzenfunktionär des Fußball-Weltverbandes Fifa hatte zuvor Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio wegen der Proteste in Brasilien mögliche Konsequenzen für künftige Weltmeisterschaften angekündigt. So steht offenbar die Bannmeile rund um die Stadien, die Fifa-Sponsoren Exklusivität garantiert und kleine Straßenhändler ausschließt, auf dem Prüfstand.

"Das sind Fragen, die wir intern intensiv besprechen. Wir leben ja nicht in einer Nussschale, und wissen nicht, was rund um uns herum abgeht", sagte de Gregorio bei "Zeit online". Er sagte weiter, es wäre fahrlässig von der Fifa, wenn wir jetzt so tun würden als sei nichts geschehen: "Wir werden uns fragen: Was ist mit den Protesten? Wie kann man die verhindern? Was haben wir falsch gemacht? Wie weit können wir gehen? All die Diskussionen finden ja jetzt schon statt."

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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