FC Bayern ist virtuell vorne Der BVB ist dabei, alles zu verspielen
27.05.2023, 16:10 Uhr
Die Schale ist für den BVB derzeit außer Reichweite.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga sollte eigentlich für Borussia Dortmund zum Triumphzug werden. Doch es sieht aus, als würde es ganz anders kommen: Kurz vor der Halbzeitpause ist der FC Bayern München virtuell vorne.
Es schien alles angerichtet: Seit dem frühen Morgen befindet sich die Stadt Dortmund im Ausnahmezustand, Hunderttausende sind auf den Beinen, um die langersehnte erste Meisterschaft des BVB seit 2012 endlich unter Dach und Fach zu bringen. Ein Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 und alles wäre geritzt. Doch es kommt anders: In die Halbzeit geht der FC Bayern München als virtueller Tabellenführer, weil bei Borussia Dortmund alles schiefgeht! 2:0 führt in Dortmund der 1. FSV Mainz 05, für den es um gar nichts mehr geht.
Weil Borussia Dortmund zweimal defensiv schläft und weil Stürmer Sebastien Haller nur wenige Sekunden nach dem 0:1 mit einem schwach geschossenen Strafstoß an dem Mainzer Ersatztorwart Finn Dahmen scheitert. Den Doppel-Schock schüttelten die Schwarzgelben dann ab, doch reparieren konnten sie am Ergebnis noch nichts.
Ganz anders ist die Stimmungslage beim direkten Verfolger FC Bayern München: Der Serienmeister muss auf einen Dortmunder Patzer hoffen und muss bei zwei Punkten Rückstand seinerseits in Köln gewinnen, um sich die Hoffnung auf die elfte Deutsche Meisterschaft in Serie zu bewahren. Und der Rekordmeister liefert: Schon nach acht Minuten brachte Kingsley Coman den FC Bayern in Führung.
Er habe gelesen, dass "die ganze Stadt" Dortmund, 200.000 bis 400.000 Fans, bei einer BVB-Meisterfeier erwartet würden, hatte Bayern-Offensivmann Thomas Müller am Vorabend erste Psychospielchen gestartet. "Den Erwartungen von so vielen Menschen zu entsprechen, das musst du dann auch erstmal mit einem breiten Kreuz auf dem Platz hinbekommen", sagte Müller. Dem müssten "die Spieler erstmal standhalten. Ich glaube schon, dass die Spieler diesen Druck auch spüren werden", sagte Müller über die BVB-Profis. "Darin liegt auch meine Hoffnung, weil es das Normalste der Welt wäre, wenn sie diesen Druck spüren." Borussia Dortmund hatte die Tabellenspitze erst am vergangenen Wochenende durch ein 3:0 in Augsburg vom FC Bayern erobert, der 1:3 zuhause gegen RB Leipzig verloren hatte.
Zur Halbzeit hatte Müller recht: Der BVB hatte dem Druck nicht standgehalten. Gut eine Halbzeit bleibt Borussia Dortmund noch, um den Rückstand zu reparieren. Ein Dortmunder Unentschieden würde dem FC Bayern bei einem eigenen Sieg aufgrund der besseren Tordifferenz ebenfalls zum Titel reichen.
Quelle: ntv.de, ter