Thiago kassiert harsche Kritik "Der absolut falsche Mann für Liverpool"
20.01.2021, 07:57 Uhr
Mitleid vom Gegner? Will doch niemand ...
(Foto: Pool via REUTERS)
Groß sind die Erwartungen beim FC Liverpool, als Thiago im vorigen Sommer an der Anfield Road aufschlägt. Über Jahre hinweg hat der Spanier zuvor das Spiel des FC Bayern entscheidend geprägt. Seine ersten Monate in England laufen jedoch nicht wie geplant, mittlerweile hagelt es Kritik.
Ein Blick auf die letzten drei Partien des FC Liverpool lässt Böses erahnen: Gegen Newcastle (0:0), Southampton (0:1) und Manchester United (0:0) erzielten die Reds in der englischen Premier League kein einziges Tor. Richtig gelesen: Eine von Jürgen Klopp trainierte und mit Ausnahmekönnern wie Mohamed Salah und Sadio Mané besetzte Mannschaft hat Ladehemmung.
Was vor wenigen Monaten noch surreal erschien, ist heute Realität. Liverpool steckt aktuell in einem kleinen Tief, ist in der Tabelle vom Platz an der Sonne auf Rang vier abgerutscht und tut sich vor allem in der Offensive extrem schwer. Nach Meinung zahlreicher TV-Experten auf der Insel ist ausgerechnet Thiago, der eigentlich doch für Geistesblitze sorgen sollte, Teil des Problems.
Für den 29-Jährigen war der Start beim amtierenden englischen Meister kein leichter gewesen. Erst steckte sich Thiago Ende September mit dem Coronavirus an, dann setzte ihn eine Knieverletzung rund zwei Monate außer Gefecht. Erst kurz vor dem Jahreswechsel kehrte der spanische Nationalspieler zurück, in den letzten beiden Premier-League-Partien stand er endlich über 90 Minuten auf dem Rasen. Sein Einfluss auf das Spiel war gleichwohl überschaubar.
"Von Heay Metal zu Fahrstuhlmusik"
Kritische Stimmen werden lauter. "Er macht die Offensive langsam. Seit Thiago da ist, hat sich das Team von Heavy Metal zu Fahrstuhlmusik entwickelt", polterte der Sportjournalist Adrian Durham bei "talkSPORT". Er ging noch weiter: "Großartige Karriere, talentierter Fußballer, aber der absolut falsche Mann für Liverpool".
Wenig überraschend sieht Jürgen Klopp die Sache komplett anders. "Thiago hat großartig gespielt", hob der Teammanager nach der Nullnummer im Top-Duell gegen Manchester United hervor. Im Vorfeld des Spiels hatte er den Mittelfeldmann, der gegen den Erzrivalen sein verspätetes Heimdebüt feierte, als "gefühlten Winterneuzugang" bezeichnet.
powered by sport.de - Transfer-Gerüchte, News und Liveticker - alle Infos aus der Welt des Sports finden Sie hier!
Doch auch dem Erfolgscoach dürfte nicht entgangen sein, dass sein Ballverteiler Luft nach oben hat. Das findet auch die Liverpool-Legende John Barnes. Der langjährige Profi der Reds und heutige TV-Experte äußerte sich zwar diplomatischer als Kollege Durham, sieht aber ähnliche Kritikpunkte. "Thiago hat das Spiel an sich gerissen und war in der ersten Halbzeit der auffälligste Mann auf dem Platz. Ich denke aber nicht, dass er der Offensiv-Reihe damit zwangsläufig geholfen hat", stellte der 57-Jährige nach dem United-Spiel fest.Thiago verlangsame Liverpools Spiel, "vor allem in engen Räumen. Das ist weder Manés Stil, noch der von Salah." Entsprechend negativ fiel Barnes' Zwischenfazit aus: "Wir alle müssen uns offenbar an ein neues System gewöhnen. Eines, das im Moment noch nicht funktioniert."
Quelle: ntv.de