Auftakt der Tour de Ski Deutsche mit starkem Prolog
01.01.2010, 19:45 UhrJahresauftakt nach Maß für die deutschen Skilangläufer: Lokalmatador Axel Teichmann stürmte beim Prolog der Tour de Ski der Langläufer in Oberhof als Dritter auf das Siegerpodest. Auch die Frauen überzeugen.
Vorjahres-Prologsieger Teichmann lag nach 3,7 Kilometern nur zwei Sekunden hinter dem siegreichen Weltmeister Petter Northug (Norwegen) und unterstrich seine Mitfavoriten-Rolle für den Tour-Gesamtsieg. Bei den Frauen sorgte die von den Biathletinnen "ausgeliehene" mehrmalige Junioren-Weltmeisterin Miriam Gössner mit Platz fünf und der damit verbundenen Olympia-Qualifikation für einen Achtungserfolg der Gastgeberinnen. Petra Majdic (Slowenien) siegte vor Natalja Korosteljewa (Russland) und Justyna Kowalczyk (Polen).
"Zweimal wollte ich in Oberhof auf das Podest, einmal habe ich schon geschafft. Morgen greife ich wieder an. So kann man das Olympiajahr schon beginnen", sagte Teichmann, der für seine bisher beste Saisonleistung auf seiner Thüringer Heimstrecke von etwa 3000 Zuschauern stürmisch umjubelt wurde. "Der Schnee und der Nebel haben mir nichts ausgemacht. Ich kenne mich hier aus und finde mich zurecht", sagte Teichmann.
Hinter dem Ex-Weltmeister schaffte aus der deutschen Mannschaft nur noch Youngster Andreas Katz (Baiersbronn) als 11. ein Topresultat. Die Oberwiesenthaler Tom Reichelt und Rene Sommerfeldt belegten die Ränge 16 sowie 19, Mitfavorit Tobias Angerer (Vachendorf) musste sich mit Platz 35 begnügen. "Ich bin zu schnell angegangen, habe den Mittelweg einfach nicht gefunden", sagte Angerer.
Gössner selbstkritisch nach Rang 5
"Eigentlich wollte ich nur ein gutes Rennen machen und zeigen, dass ich es besser kann, als im Dezember", sagte Miriam Gössner nach ihrem Husarenritt auf Platz fünf. Die 19-Jährige lag am Ende zwar nur 12,7 Sekunden hinter Sprint-Spezialistin und Prolog-Siegerin Petra Majdic, war aber trotz Topleistung und geschaffter Norm für Vancouver sogar noch kritisch. "Ich bin einfach zu langsam angegangen. Ich würde das Rennen gerne noch einmal laufen."
Das wollte Frauen-Coach Janko Neuber so nicht stehen lassen. "Wir hatten abgesprochen, dass wir die Kräfte einteilen und auf dem letzten schweren Kilometer noch etwas zum Zusetzen haben. Das hat Miriam sehr gut gemacht", sagte der Erzgebirgler.
Dies traf auf Vorjahres-Prologsiegerin Claudia Nystad nicht zu. Die Oberwiesenthalerin lag bei 1,5 Kilometern noch unmittelbar im Bereich von Gössner, konnte aber das hohe Anfangstempo nicht halten und fiel auf Platz 12 zurück. "Ich wäre gerne 30 Sekunden schneller gerannt", meinte Nystad, konnte aber wie Gössner zumindest die Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Vancouver als "geschafft" abhaken. Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) verpasste als 17. die Vancouver-Norm knapp um zwei Ränge.
Trotz ihres starken Auftritts wird Miriam Gössner bereits nach dem ersten Tag aus der Tour de Ski aussteigen. Nach kurzfristiger Absprache mit Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang und Langlauf-Chef Jochen Behle wird sie am Samstag nicht mehr zum 10-km-Rennen (13.00 Uhr) in der für sie ungewohnten klassischen Technik antreten. Sie startet stattdessen in der nächsten Woche beim IBU-Cup der Biathleten in Altenberg.
Quelle: ntv.de, sid