Fußball

"Das kennt er so nicht" Die Sadio-Mané-Frage beschäftigt den FC Bayern

Zuletzt kam Mané vorrangig von der Bank.

Zuletzt kam Mané vorrangig von der Bank.

(Foto: dpa)

Noch immer wartet Sadio Mané auf sein erstes Tor für den FC Bayern im Jahr 2023. Der aus Liverpool gewechselte Angreifer sucht noch seinen Platz in München, sein Auftritt im Pokal steht sinnbildlich dafür. Ein Ausfall könnte ihm gegen Freiburg eine neue Chance eröffnen.

Wann erlebt der FC Bayern den Sadio Mané aus Liverpooler Glanzzeiten? "Bald, ich verspreche es euch", antwortete Mané auf die Frage mit einem Lächeln. Doch längst sind in München Zweifel am Superstar aufgekommen. Dabei war Mané im Sommer mit hohen Erwartungen von den Reds zum Rekordmeister gewechselt - doch die erfüllten sich bislang nicht. Anspruch und Realität klaffen weit auseinander.

Der unglückliche Kurzauftritt des Senegalesen beim Pokalaus des FC Bayern gegen den SC Freiburg (1:2) steht sinnbildlich für dessen Krise. In der 79. Minute eingewechselt, hing Mané völlig in der Luft und fiel nur durch zwei dumme Fouls auf. Das zweite davon führte Sekunden vor Schluss nach einem Freistoß zum entscheidenden Elfmeter. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de), beim Wiedersehen mit den Freiburgern, könnte Mané von Beginn an den verletzten Eric Maxim Choupo-Moting ersetzen - wenn sich Thomas Tuchel nicht für Serge Gnabry entscheidet. Einen der beiden, kündigte der Trainer an, werde er aufstellen.

Nach einer schweren Verletzung am Wadenbeinköpfchen im November mit anschließender Operation, die ihm die WM-Teilnahme kostete, ist Afrikas Fußballer des Jahres nach wie vor auf der Suche nach seiner Form. Bei seinen Joker-Einsätzen wirkt er im Bayern-Spiel oft wie ein Fremdkörper. In diesem Jahr ist Mané noch ohne Tor.

Tuchel sieht nur "eine Frage der Zeit"

Dabei bräuchten die Bayern den Offensivspieler in den Wochen der Wahrheit mit dem Champions-League-Kracher gegen Manchester City (11. und 19. April) so dringend. Das weiß auch der neue Trainer Thomas Tuchel, der es zuletzt deshalb mit Streicheleinheiten versuchte. "Es steht außer Frage, dass Sadio ein absoluter Top-Spieler ist", sagte Tuchel: "Es gibt keinerlei Zweifel an seiner Qualität und was er uns bringen kann."

Nur wann? Ein Vereinswechsel könne, so Tuchel, "immer dazu führen, dass man Zeit braucht und sich akklimatisiert. Dinge, die über Jahre eingeschliffen sind, müssen neu justiert werden. Es ist eine Frage der Zeit."

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Einen Erklärungsansatz, warum es beim 32-Millionen-Einkauf in München nicht wie gewünscht läuft, hatte am vergangenen Sonntag auch Vorstandschef Oliver Kahn geliefert. Bei Liverpool wäre Mané oft über die Außenpositionen gekommen. In München herrsche da aber "großer Konkurrenzkampf. Das kennt er so nicht und ist es vielleicht nicht gewohnt", sagte Kahn bei Sky90. Deshalb suche sich Mané beim FC Bayern "noch selbst".

Er brauche ein Tor, meinte Tuchel, um den Knoten zu lösen. Insgesamt elf Treffer und fünf Vorlagen gelangen Mané bislang in seinen 30 Pflichtspieleinsätzen - eine ausbaufähige Quote. Sportvorstand Hasan Salihamidžić hatte schon im vergangenen Herbst gemutmaßt, dass Mané hin und wieder "zu selbstkritisch" sei: "Davon muss er weg." Dann erlebt der Rekordmeister vielleicht auch wieder den Liverpooler Mané.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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