Fußball

Champions-League-"Todesgruppe" Dortmund hofft auf Rückenwind

Strecken für die nächste Runde: Marco Reus & Co. beim Training in Manchester.

Strecken für die nächste Runde: Marco Reus & Co. beim Training in Manchester.

(Foto: dpa)

Der Dortmunder Auftaktsieg in der Champions League war eigentlich Pflicht, um in der "Todesgruppe" bestehen zu können. Nun geht es zur Millionentruppe von Manchester City. Und der Deutsche Meister will sich Rückenwind für das Duell gegen Real Madrid holen. Die Aufgabe des Ruhrrivalen Schalke erscheint dagegen wie ein zweitklassiger Kick.

Heißer Tanz für Borussia Dortmund, Schalke 04 auf Wiedergutmachungskurs: Höchst unterschiedlich ist die Ausgangssituation für die Ruhrpott-Rivalen am zweiten Spieltag der Champions League. Während der BVB im Meisterduell bei Manchester City (20.45 Uhr/n-tv.de-Liveticker) vor einer großen Herausforderung gegen die Weltauswahl der Citizens steht, wollen die Königsblauen zu Hause gegen den französischen Champion HSC Montpellier Frustabbau betreiben.

Jürgen Klopp will zumindest einen Achtungserfolg gegen den englischen Meister.

Jürgen Klopp will zumindest einen Achtungserfolg gegen den englischen Meister.

(Foto: dpa)

Als der Tross von Borussia Dortmund in Richtung Manchester mit Flug AB 1008 abhob, war die Vorfreude bei den Stars des Doublegewinners förmlich mit den Händen zu greifen. "Wir freuen uns auf das Duell. Der deutsche Meister gegen den englischen Meister - was gibt es Besseres?", sagte Torwart Roman Weidenfeller vor dem Abflug zum Duell mit der Millionen-Truppe von ManCity. Das 181. Europacupspiel des BVB gehört zu den Höhepunkten in der Klubgeschichte und wird zu einer weiteren wichtigen Standortbestimmung für die Westfalen.

"Wir haben letztes Jahr viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Jetzt können wir in dieser unglaublich starken Gruppe zeigen, ob es reicht. Wenn es nicht reicht, werden wir das akzeptieren. Aber wir werden alles dafür tun, dass es reicht", meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Citizens zuhause eine Macht

Die Weltauswahl von City ist seit 15 Europacup-Spiele zu Hause ungeschlagen. Studiert hat die Mannschaft die Videos von den letzten Spielen des dreimaligen englischen Champions, auch jenes vom 2:3 zum Gruppen-Auftakt bei Real Madrid, als die Citizens in der Schlussphase noch niedergerungen wurden.

Lachen statt knurren: Schalkes Coach Huub Stevens.

Lachen statt knurren: Schalkes Coach Huub Stevens.

(Foto: AP)

Für den BVB geht es um einen Achtungserfolg im Ethihad Stadion als Rückenwind für das vielleicht vorentscheidende Heimspiel gegen Real am 24. Oktober. "Wir haben eine gute Mannschaft und eine Chance. Die wollen wir nutzen", sagte Watzke. Die 5:0-Gala gegen die Gladbacher am vergangenen Bundesliga-Spieltag war die richtige Reha-Maßnahme für die Schwarz-Gelben. Auch bei ManCity dürfte die Vorstellung der Westfalen Eindruck hinterlassen haben.

Die Borussen lassen sich nicht ablenken, auch wenn die Citizens in der Premier League recht holprig gestartet sind. Zwar nach drei Siegen und drei Remis noch ungeschlagen, kassierte die Mannschaft von Teammanager Roberto Mancini bereits acht Gegentore in sechs Punktspielen - ebenso wie der BVB. Am vergangenen Samstag siegte City mit 2:1 beim FC Fulham.

Düsseldorf ist nicht Montpellier

Auf Schalke scherzte Trainer Huub Stevens indes über die Aufstellung gegen Montpellier, Kapitän Benedikt Höwedes sprach von "tierischer" Vorfreude, und Manager Horst Heldt beendete das "Jammern auf hohem Niveau": Vor dem ersten Heimspiel in der Champions League bemühten sich alle nach Kräften, die jüngsten Enttäuschungen zu verdrängen. "Wir haben keine Minikrise", sagte Heldt, "deshalb ist auch nicht Katzenjammer angesagt, sondern eine positive Grundstimmung."

Der Sportvorstand selbst hatte nach dem unnötigen 2:2 beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf aus seiner Wut keinen Hehl gemacht und die Mannschaft in der Kabine ins Gebet genommen. "Es geht nicht darum, irgendjemanden an den Pranger zu stellen", erklärte Heldt, "sondern darum, es beim nächsten Mal besser zu machen." Man habe miteinander diskutiert, "aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Das ist ja das Gute an englischen Wochen: Abgehakt ist abgehakt." Diese Botschaft ist angekommen. "Jetzt freuen wir uns tierisch auf die Champions League, die haben wir uns im letzten Jahr hart erarbeitet", sagte Kapitän Höwedes.

Und auch Trainer Stevens, der in Düsseldorf noch den "Knurrer" gegeben hatte, bemühte sich um gute Laune. "Es werden elf auflaufen, und einer hat Handschuhe an", antwortete der Niederländer auf die Frage nach der Aufstellung und fügte breit grinsend an: "Ich hoffe, dass nicht noch einer Handschuhe anhat. So kalt ist es nicht."

Quelle: ntv.de, sid

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