Klopp baut BVB fürs Finale gegen Bayern um Dortmund kann's auch ohne Götze
24.05.2013, 08:38 Uhr
Klar ist er gut: Mario Götze. Andere sind es aber auch.
(Foto: REUTERS)
Ohne Mario Götze hat Borussia Dortmund im Finale der Champions League eh keine Chance gegen den FC Bayern. Heißt es. Warum eigentlich? Dass Jürgen Klopp gezwungen ist, sein Team umzubauen, muss kein Nachteil sein. Im Gegenteil.
Seit Mittwoch ist es Gewissheit: Götze hat den Kampf gegen die Zeit verloren, sein Muskelfaserriss ist noch nicht ausgeheilt, das Endspiel der Champions League gegen den FC Bayern am Samstag (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) kommt zu früh. "Es tut mir unglaublich lei d, der Mannschaft in dieser wichtigen Partie nicht helfen zu können", sagte der Youngster, der nicht mehr für die Schwarz-Gelben auflaufen wird: "Ich habe volles Vertrauen in unser Team und werde selbstverständlich mit nach London reisen, um die Jungs abseits des Rasens nach Kräften zu unterstützen."
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Gündogan - Blaszczykowski, Reus, Großkreutz - Lewandowski
FC Bayern München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Martínez, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribéry - Mandzukic
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)
Kaum machte die Nachricht die Runde, da wurde schon über den mög lichen Götze-Ersatz diskutiert. Rückt Kevin Großkreutz in die Mannschaft und Marco Reus dafür auf die 10er-Position? Wird Ilkay Gündogan zum Spielmacher befördert? Und falls ja, wer übernimmt dafür seinen Part im defensiven Mittelfeld? Klopp wird sich seine Gedanken machen, hat letztendlich die Qual der Wahl, denn an Alternativen mangelt es nicht.
In Fürth wird man sich noch gut daran erinnern, wozu Gündogan als Spielmacher in der Lage ist. Als Dortmund die Kleeblätter am 29. Spieltag im eigenen Stadion förmlich auseinandernahm, war der Deutsch-Türke der überragende Mann. Beim 6:1 lief fast jeder Angriff über Gündogan, der als Regisseur glänzte und nebenbei auch noch zwei Treffer erzielte. "Es wäre eine Umstellung. Aber ich weiß eigentlich, was auf der 10er-Position zu tun ist", sagte Gündogan zu den Planspielen.
Wie damals im Pokalfinale
Übernimmt er den Part des Spielmachers, gilt es für Klopp, die Doppel-Sechs neu zu besetzen. Sven Bender ist gesetzt, daneben könnten Sebastian Kehl oder Nuri Sahin auflaufen. Dass Kehl einen ähnlich körperbetonten Spielstil wie Bender an den Tag legt, spricht für Sahin. Seine Formkurve zeigt nach oben, zudem versteht es die Leihgabe von Real Madrid, das Spiel von hinten aufzubauen.
Entscheidet sich Klopp dafür, Gündogan im defensiven Mittelfeld zu lassen, dürfte sich wohl Reus als Spielmacher versuchen – was ebenfalls nicht neu wäre: Schon am letzten Samstag gegen Hoffenheim rückte Reus von der linken Außenbahn in die Mitte. "Bis zur 70. Minute haben wir ein wirklich starkes Spiel gemacht", urteilte Klopp trotz der 1:2-Niederlage.
Der Vorteil: Statt Reus würde mit Großkreutz ein zweikampfstärkerer Profi auf dem Flügel zum Einsatz kommen. Der Ur-Dortmunder würde nicht nur die Kreise von Philipp Lahm eingrenzen, sondern auch gegen Arjen Robben in der Defensive aushelfen können. Dass Großkreutz wie eigentlich in jedem Spiel bis in die Haarspitzen motiviert sein würde, versteht sich von selbst. Bei Götze, der bekanntlich in der nächsten Saison das Bayern-Trikot trägt, hatten manche Fans und Experten da so ihre Zweifel.
Gewiss, Klopp wird wegen des Ausfalls seines Youngsters keine Luftsprünge machen. Dabei sei ihm und den schwarz-gelben Anhängern gesagt, dass es auch ohne Götze wunderbar laufen kann. In der letzten Saison musste der 20-Jährige im DFB-Pokal-Finale gegen die Bayern passen, nachdem er nach einer Schambein-Entzündung fast die gesamte Rückrunde ausgefallen war. Für all die, die es vergessen haben: Dortmund schoss die Münchner mit 5:2 aus dem Stadion.
Quelle: ntv.de, sport.de