Ende des nationalen BVB-Höhenflugs Dortmund leckt seine Wunden
28.02.2013, 15:12 Uhr
Das 0:1 der Dortmunder in München schmerzte nicht nur nur BVB-Keeper Roman Weidenfeller.
(Foto: REUTERS)
Die Hoffnungen beim Double-Gewinner Borussia Dortmund auf die Verteidigung eines nationalen Titels platzen in München. Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen einen überlegenen FC Bayern gilt die Konzentration nun der Champions League.
Der Kampf um Meisterschale und DFB-Pokal ist verloren, am Saisonende droht sogar der Verlust von Robert Lewandowski - die Hoffnungen von Double-Gewinner Borussia Dortmund ruhen nun auf der Fortsetzung des Höhenflugs in der Champions League. Zumindest national sind die Shootingstars der beiden letzten Spielzeiten wieder auf dem Boden der Realität gelandet.
Mentale Folgeschäden bei seinen Youngstern nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal bei Bayern München (0:1) befürchtet Trainer Jürgen Klopp jedoch nicht. "Es ist viel zu früh, ein Saisonfazit zu ziehen, wir sind ja in der Champions League noch nicht weitergekommen", sagte der BVB-Coach. Zunächst wolle er am Ende der Woche "zufrieden" sein. "Mund abputzen und weitermachen", heißt die Parole vor dem wichtigen Heimspiel der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker) gegen Hannover 96, mit dem Tabellenplatz zwei gefestigt werden soll, und dem Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse am Dienstag gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk 20.45 Uhr/im n-tv.de Liveticker). Im Hinspiel hatte der BVB ein respektables 2:2 erreicht.
Jedem im Bannkreis des Traditionsklubs war klar, dass die spektakulären Husarenritte der letzten beiden Spielzeiten kaum zu wiederholen sein werden. Nunmehr werden die wiedererstarkten Bayern die auf hohem Niveau schwächelnden Borussen in der Liga und wohl auch im Pokal ablösen. Ob nun die alte Hierarchie wieder hergestellt ist? "Irgendwie sind die Bayern die Einzigen, die diese Verhältnisse interessieren. Die eigentliche Sensation ist doch, dass wir zwei Jahre so konstant waren", sagte Klopp.
Auch künftig nicht chancenlos

Trotz der Erdung in München will BVB-Coach Jürgen Klopp mit seinen Überfliegern nicht dauerhaft am Boden bleiben.
(Foto: dpa)
Man sei nach wie vor in einer Entwicklung, und die sei nicht so schlecht, ergänzte der BVB-Coach. Er habe nicht das Gefühl, dass man in den nächsten Jahren chancenlos sei. "Die Bayern haben einen Höllenvorsprung in der Bundesliga, aber wir sind schon eine Mannschaft, die ihnen Probleme bereiten kann, und das haben wir auch in diesem Spiel gezeigt", so Klopp.
Dass der Druck auf seiner Mannschaft in der Königsklasse, in der sie in dieser Saison noch ungeschlagen ist, wachse, wollte Klopp nicht bestätigen. "Ich bin weit davon entfernt, mir über die nächste Champions-League-Runde Gedanken zu machen. Wir haben viel zu tun. Erst mal am Samstag gegen Hannover, was alles andere als ein Zuckerschlecken wird, weil das Spiel schon intensiv war." Denn seine Möglichkeiten der Rotation sind begrenzt, weil die Qualität des Kaders in der Breite ein Defizit des BVB im Vergleich zu den Bayern bleibt.
Das Fehlen von Nationalspieler Mats Hummels (grippaler Infekt) am Mittwoch in der Innenverteidigung lieferte den nachdrücklichen Beweis. Während Felipe Santana kein gleichwertiger Ersatz war, rotierten die Bayern für den gesperrten Franck Ribery einfach Matchwinner Arjen Robben in die Startelf. Ob die Borussen personell nachlegen werden? Zumindest die bisherigen Einnahmen aus der Champions League (rund 35 Millionen Euro) und die am Montag veröffentlichte Halbjahresbilanz des börsennotierten Klubs, die neue Rekordzahlen am Ende des Geschäftsjahres am 30. Juni verspricht, eröffnen neue Möglichkeiten.
Keine Bayern-Ablöse für Lewandowski?
Unklar ist, ob der BVB die veranschlagte Ablöse von 30 Millionen Euro für den vermnutlich nach München wechselnden Torjäger Robert Lewandowski kassieren wird und wieviel er in einen eventuellen Ersatz investieren muss. Doch inzwischen verdichten sich laut "Bild"-Informationen die Anzeichen, dass die Münchner Lewandowski erst nach Ablauf des Vertrages 2014, aber dafür ablösefrei verpflichten wollen.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte schon vor einigen Wochen angemerkt: "Wir planen keine Verhandlungen mit Dortmund." Diese wären auch nicht notwendig, sollte Lewandowski erst im nächsten Jahr wechseln. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke meinte: "Wir gehen damit ganz entspannt um."
Quelle: ntv.de, sid