2. Liga: 1860 verdirbt Sander-Debüt Duisburg zerlegt Frankfurt
17.01.2010, 15:38 UhrIn der 2. Fußball-Bundesliga träumt der MSV Duisburg nach einem Traumstart in die Rückrunde wieder vom Aufstieg. Gegen den abstiegsbedrohten FSV Frankfurt überzeugten die "Zebras" mit einem 5:0-Kantersieg. Der Einstand von Petrik Sander als Trainer von Koblenz verläuft enttäuschend, gegen die Löwen kommt die TuS zuhause nur zu einem 2:2. Augsburg klettert nach dem 3:1 gegen Cottbus auf den Relegationsplatz.

Torschütze Baljak (Mitte) behauptet sich gegen Lagerblom (links) und Gledson.
(Foto: dpa)
Ex-Bundesligist MSV Duisburg hat sich mit einem 5:0 (2:0)-Kantersieg gegen den FSV Frankfurt den Aufstiegsplätzen weiter angenähert. Vor rund 10.107 Zuschauern sorgten Neuzugang Srdjan Baljak (13. Minute), Ivica Grlic (44.), Olcay Sahan (60.), Nicky Adler (65.) und Christian Tiffert (81.) für die Tore der Gastgeber. Die Duisburger konnten nach zuvor drei Heimspielen in der 2. Fußball-Bundesliga ohne Erfolg wieder einen Sieg zu Hause einfahren. Der FSV musste die letzten 33 Minuten mit zehn Akteuren spielen, da Pekka Lagerblom "Rot" sah.
Die Platzherren stießen bei den im Tabellenkeller steckenden Hessen nur auf wenig Widerstand. In der 13. Minute eröffnete Baljak den Torreigen nach Vorarbeit des Brasilianers Caiuby. FSV-Profi Sebastian Göbig hatte dann 20 Minuten später die Möglichkeit zum Ausgleich - es war eine der ganz wenigen Chancen der harmlosen Gäste. Kurz vor der Pause stellte Grlic nach herrlichem Pass von Adam Bodzek mit dem 2:0 die Weichen auf Sieg. Nach der Pause machten Sahan und Adler mit den Treffern drei und vier alles klar.
Kurios war das 5:0: Tiffert schoss den Ball gegen die Latte, von der er sichtbar ins Feld zurückprallte. Dennoch erkannte Schiedsrichter Marco Fritz auf Tor. Umstritten war auch der Platzverweis für Frankfurts Lagerblom (57.), der Baljak mit einer unglücklichen Attacke von hinten zu Fall gebracht hatte.
TuS trotz zweimaliger Führung nur Remis

Herzlich willkommen zurück, Petrik Sander. Ewald Lienen (rechts) begrüßt seinen Kollegen.
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Trainer Petrik Sander hat bei der TuS Koblenz einen durchwachsenen Einstand gefeiert, dem Abstiegskandidaten aber neues Leben eingehaucht. Gegen 1860 München kam seine Mannschaft zum Rückrunden-Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga nur zu einem 2:2 (1:1). Der neue Kapitän Manuel Hartmann (6. Minute) und Neuzugang Andreas Glockner (54.) mit einem Schuss aus 20 Metern in den Torwinkel hatten die Hausherren zweimal in Führung gebracht. Doch Stefan Aigner (11.) und Alexander Ludwig mit einem umstrittenen Handelfmeter (72.) glichen aus.
Damit arbeiteten sich die Koblenzer, die vor der Winterpause vier Niederlagen nacheinander kassiert hatten, vom 17. Tabellenrang auf den Relegationsplatz vor. Sander, der kurz nach Weihnachten Nachfolger des entlassenen Uwe Rapolder geworden war, hatte den bisherigen Kapitän und Torjäger Shefki Kuqi erst gar nicht im Kader. Der Finne will den Club trotz seines laufenden Vertrages verlassen. "Wenn das seine Meinung ist, bleibt uns nichts anderes übrig, als ohne ihn zu planen", erklärte Sander.
Die Gastgeber ließen es ebenso wie die "Löwen" vor 6128 Zuschauern im Stadion Oberwerth an der Präzision im Angriff vermissen, obwohl sich bei der TuS die Neuzugänge Daniel Gunkel, Edmond Kapplani und Glockner um Schwung bemühten. Bei den 60ern hatte in der Schlussphase Manuel Schäffler mehrfach die Führung auf dem Fuß.
Augsburg auf Platz drei

Dominik Reinhard (rechts) und Alexander Bittroff (links) prallen schmerzhaft aufeinander.
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Auch ohne den gesperrten Top-Torjäger Michael Thurk ist der FC Augsburg zum Rückrunden-Start zumindest vorübergehend auf den Relegationsplatz der 2. Fußball-Bundsliga geklettert. Das Team von Trainer Jos Luhukay besiegte Bundesliga-Absteiger Energie Cottbus 3:1 (2:0) und feierte den dritten Sieg in den letzten vier Spielen. Mit 31 Punkte liegt der FCA dank der besseren Tordifferenz vor Fortuna Düsseldorf und dem MSV Duisburg auf Rang drei, den allerdings Arminia Bielefeld bei einem Sieg in Rostock zurückerobern könnte.
Vor 12.288 Zuschauern sprang in der ersten Halbzeit der ungarische Nationalstürmer Sandor Torghelle für den in dieser schon 14-mal erfolgreichen Thurk in die Bresche, der wegen der fünften Gelben Karte zuschauen musste. In der 16. und 31. Minute brachte Torghelle mit seinen Saisontoren vier und fünf und seinem ersten Doppelpack in dieser Spielzeit sein Team auf die Siegerstraße.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Marcel Ndjeng ebenfalls mit Saisontor Nummer fünf zunächst auf 3:0 (61.). Jiayi Shao schaffte für die Lausitzer lediglich noch den Ehrentreffer (74.).
Beste Spieler bei den Gastgebern waren neben Thorgelle Kapitän Uwe Möhrle und Ibrahima Traore. Bei Energie setzte lediglich Leonard Kweuke Akzente.
Quelle: ntv.de, sid/dpa