"Das wird brutal für Lahm" Effenberg kritisiert Kritik
09.11.2009, 14:43 UhrDer frühere Bayern-Kapitän Stefan Effenberg rechnet nach Philipp Lahms Fundamentalkritik am FC Bayern mit schweren Zeiten für den Nationalverteidiger. Vereinspräsident Franz Beckenbauer will derweil partout nichts davon wissen, dass neben dem Winter auch das Comeback des FC Hollywood vor der Tür steht.
Effenberg ist sicher, dass sich Lahm mit seinem Interview in der "Süddeutschen Zeitung" keinen Gefallen getan hat. "Das wird brutal für Lahm. Seine Leistung wird nach jedem Spiel geradezu seziert werden", mutmaßt Effenberg im "Stern". Für Lahms öffentlichen Rundumschlag gegen die Bayern-Bosse zeigt er keinerlei Verständnis: "Der Weg über die Presse war falsch. Auch wenn ich die Kritik in manchen Punkten nachvollziehen kann - intelligenter wäre der direkte Weg in Hoeneß' Büro gewesen". Der FC Bayern hatte Lahm nach einem nicht autorisierten Interview in der "Süddeutschen Zeitung" nach Vereinsangaben mit einer Rekord-Geldstrafe belegt, die damit über 50.000 Euro liegen müsste.
Auf Lahm, der mit seiner Kritik nichts verändern werde, kommen laut Effenberg schwere Zeiten zu: "Die Mitspieler werden ihm jetzt eher distanziert gegenübertreten. Sein Ansehen im Team wird dadurch leiden."
"Natürlich leide ich auch"
Bayern-Präsident Franz Beckenbauer glaubt derweil trotz der sportlichen Krise und der jüngsten Querelen um Lahm und auch Luca Toni nicht an eine Rückkehr des FC Hollywood. "Große Sorgen mache ich mir nicht. Dazu ist das Fundament viel zu stark", sagte der Bayern-Präsident.

Bayern-Präsident Franz Beckenbauer leidet - damit ergeht es ihm wie den Fans seines Vereins.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Der ungemütliche Herbststurm bei den sportlich bislang enttäuschenden Bayern geht aber auch an Beckenbauer nicht spurlos vorüber. "Natürlich leide ich auch unter der Situation", so der Präsident, "nach dem letzten Jahr, das sehr turbulent war, dachten wir nun, dass es ruhiger wird. Aber das ist nicht der Fall, und langsam gewöhnen wir uns an diese Turbulenzen. Aber als Dauerzustand sehe ich das ungern."
Vertrauen in van Gaal
Beckenbauer hofft, dass bis zur Jahreshauptversammlung am 27. November wieder Ruhe einkehrt: "Das wird der FC Bayern mit dem alten Hasen van Gaal schon in den Griff bekommen."
Effenberg dagegen hat seine Zweifel an Trainer Louis van Gaal. "Ich bin sehr gespannt, ob der Mann dazu in der Lage ist, das Ruder rumzureißen", sagte der frühere Nationalspieler, "der gesamte FC Bayern muss sich jetzt zusammenreißen. Da ist mehr denn je Trainer Louis van Gaal gefordert".
Quelle: ntv.de, cwo/dpa