Kader für die EM-Qualifikation Ein Neuling, ein Rückkehrer, ein Enttäuschter
02.10.2014, 15:02 Uhr
Karim Bellarabi von Bayer Leverkusen steht erstmals im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft.
(Foto: picture alliance / dpa)
Joachim Löw beruft für die EM-Qualifikationsspiele gegen Polen und Irland mit Karim Bellarabi nur einen Neuling. Über eine Rückkehr darf sich der Max Kruse freuen. Für einen WM-Teilnehmer hat sich das Thema Nationalmannschaft dagegen vorerst erledigt.
Bundestrainer Joachim Löw hat Karim Bellarabi erstmals in die deutsche Fußball-Nationalelf berufen. Im 20 Spieler umfassenden Kader für die EM-Qualifikationsspiele am Samstag, 11. Oktober, ab 20.45 Uhr in Warschau gegen Polen und drei Tage später in Gelsenkirchen gegen Irland, ebenfalls ab 20.45 Uhr stehen 16 Weltmeister, darunter auch Mats Hummels und Shkodran Mustafi. Die Verteidiger von Borussia Dortmund und vom FC Valencia hatten die September-Spiele der DFB-Auswahl noch verpasst. Nicht dabei ist hingegen Hummels' BVB-Kollege Kevin Großkreutz.
Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)
Abwehr: Jerome Boateng (FC Bayern), Erik Durm, Matthias Ginter, Mats Hummels (alle BVB), Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim)
Mittelfeld: Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Schalke 04), Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (FC Bayern), Mesut Özil, Lukas Podolski (beide FC Arsenal), André Schürrle (FC Chelsea)
Angriff: Mario Götze (FC Bayern), Max Kruse (Mönchengladbach)
Auch wieder dabei ist der Gladbacher Max Kruse, der zuletzt im November 2013 im DFB-Trikot gespielt hatte. Kapitän Bastian Schweinsteiger (Patellasehne) und die Stammkräfte Sami Khedira, Benedikt Höwedes (beide Oberschenkel) und Marco Reus (Knöchel) sowie Angreifer Mario Gomez (Oberschenkel) fehlen weiterhin wegen Verletzungen. Bellarabi hatte zum Saisonstart bei Bayer Leverkusen als Offensivkraft überzeugt. "Karim Bellarabi hat sich durch hervorragende Leistungen in seinem Verein diese Chance verdient. Er ist unglaublich stark im Eins-gegen-Eins und eine hervorragende Alternative in unserer Offensive", sagte Löw in einer DFB-Mitteilung. Der gebürtige Berliner könnte auch für Marokko spielen - dem Herkunftsland seines Vaters.
Mit einem Einsatz in einem Pflichtspiel für Deutschland hätte sich der DFB die Dienste des 24-Jährigen allerdings nach den Fifa-Statuten gesichert. Bayers Sportdirektor Rudi Völler hatte eine rasche Nominierung empfohlen. Weltmeister Deutschland war Anfang September mit einem 2:1 gegen Schottland in die Ausscheidungsrunde für die EM 2016 in Frankreich gestartet. Mit Erfolgen in den beiden Oktoberspielen könnte die DFB-Auswahl frühzeitig den Grundstein für die fest eingeplante Turnierteilnahme legen.
"Wir müssen uns bewusst sein, dass auch für den Weltmeister die EM-Qualifikation kein Selbstläufer ist. Ich bin absolut überzeugt von der Qualität meiner Spieler und meiner Mannschaft, ich habe großes Vertrauen in jeden Einzelnen. Umso wichtiger ist es, von Beginn an überzeugend und voll konzentriert aufzutreten. In den Spielen gegen Polen und Irland haben wir die Möglichkeit, uns von der Konkurrenz abzusetzen, diese beiden Spiele sind somit enorm wichtig für unseren weiteren Weg", sagte Löw. Durch die Aufstockung auf 24 EM-Teilnehmer qualifizieren sich der Gruppensieger und der Zweite sicher, auch der Dritte hat noch eine Chance. Weitere DFB-Kontrahenten sind die Außenseiter aus Georgien und Gibraltar.
Quelle: ntv.de, tno/dpa