Hundebisse, Vorwürfe, Festnahmen Eingepferchte Unioner von Polizei verletzt
21.10.2021, 20:28 Uhr
(Foto: imago images/ANP)
Polizei und Sicherheitskräfte lassen Hunderte Anhänger von Union Berlin nicht ins Stadion, während die Conference-League-Partie gegen Feyenoord Rotterdam läuft. Es gibt Verletzte, der Klub spricht von "überhartem Eingreifen der Polizei", eine Fan-Organisation von "gezielten Angriffen auf Köpfe".
Hunderte Fans von Union Berlin wurden von der Polizei und den Sicherheitskräften in Rotterdam erst zur Halbzeit oder noch später ins Stadion für die Conference-League-Partie gegen Feyenoord gelassen. Einige Anhänger wurden von der Polizei verletzt. Mehrere Fans sind derzeit im Krankenhaus.
"Es gab hier eine katastrophale Einlasssituation am Gästeblock", sagte Pressesprecher Christian Arbeit im Laufe der Partie auf Nachfrage gegenüber ntv.de. "Hunderte Unioner waren bis zur Halbzeit immer noch nicht im Stadion. Es gab mehrere Verletzte aufgrund des überharten Eingreifens der Polizei. Das ist absolut inakzeptabel." Die Polizei Rotterdam wurde von ntv.de für ein Statement angefragt, hat aber bisher noch nicht reagiert.
Via Twitter hatte der Berliner Fußball-Verein während der ersten Halbzeit mit: "Wir wissen um die schwierige Situation vor dem Gästeblock. Wir sind mit mehreren Leuten vor Ort und versuchen eine Lösung zu finden."
Mehrere Posts in den sozialen Medien sprachen von brutalem Vorgehen der Polizei und Fotos zeigten mutmaßlich eingepferchte Anhänger in einem abgezäunten Areal am Einlass des berühmten "De Kuip". Fans sprachen in sozialen Medien von "einem Käfig vor dem Fantunnel". Die Polizei Rotterdam bestätigte in einem Statement die Festnahme von 60 Unioner Anhängern.
Fan von Polizeihund gebissen
Die "Eiserne Hilfe", eine selbsternannte Solidargemeinschaft des FC Union Berlin von Fans für Fans, postete ein Foto von einem Anhänger mit einer Kopfverletzung, die er durch Schläge der Polizei erhalten haben soll. Ein anderer Post spricht davon, dass ein Union-Fan von Polizeihunden gebissen wurde und ins Krankenhaus gebracht werden müsse. Andreas Lattemann, Vorsitzender von "Eiserne Hilfe" sprach gegenüber des SID von "gezielten Angriffe auf die Köpfe" seitens der Polizei, mehreren Hundebissen und willkürlichen Festnahmen.
Auch nach dem Spiel gab es Ärger, weil den Anhängern lange der Ausgang verwehrt wurde. Fans beklagten sich auf Twitter, von der Polizei nicht zu ihren Bussen gelassen worden zu sein, was vorher abgemacht gewesen wäre, damit die Flieger zurück nach Deutschland erreicht würden. Arbeit sagte auf der Pressekonferenz nach der Partie: "Eine solche Situation ist nicht akzeptabel. Wir werden heute Abend noch gemeinsam mit Feyenoord und der UEFA die Situation auswerten und diese Vorkommnisse sehr klar ansprechen."
Am Mittwoch war eine Union-Delegation mit dem Klub-Präsidenten Dirk Zingler und Pressesprecher Arbeit in einer Bar von Hooligans angegriffen worden. Die Angreifer sollen der Hooligan-Szene von Feyenoord Rotterdam zuzurechnen sein. Eine Person soll bei dem Angriff verletzt worden sein, eine Person aus der Gruppe der Angreifer wurde festgenommen.
Am Vormittag meldete sich Feyenoord mit einem Statement. "Der Verein distanziert sich in jeder Hinsicht von den Leuten, die sich zu dieser feigen Tat herabgelassen haben, und ist der Meinung, dass sich niemand, der Feyenoord und die Stadt auf so wahnsinnige Weise in ein negatives Licht rückt, als Anhänger bezeichnen kann oder darf", schrieben sie auf Twitter. "Feyenoord hofft auch, dass die Täter gefunden und für diesen schockierenden Fall von Gewalt in der Öffentlichkeit bestraft werden."
Quelle: ntv.de, dbe