Kosovo-Auswahl verlässt Feld Eklat und Spielabbruch in der Nations League
16.11.2024, 05:07 Uhr
Die Mannschaft des Kosovo verlässt geschlossen den Platz.
(Foto: Inquam Photos via REUTERS)
In der Nations League kommt es zu einem Eklat beim Spiel zwischen Rumänien und dem Kosovo. Die Gäste verlassen geschlossen das Feld - wohl wegen politischer Provokationen von den Fans. Die UEFA entscheidet nach gut einer Stunde, dass das Spiel abgebrochen wird.
Im Nations-League-Duell zwischen Rumänien und dem Kosovo ist es kurz vor Schluss zu einem Eklat und einem Spielabbruch gekommen. Die Fußballer der Gäste verließen in der Nachspielzeit geschlossen das Feld. Berichten zufolge reagierten sie damit auf Provokationen von rumänischen Fans, die auf den Tribünen "Serbien"-Schlachtrufe anstimmten. Die UEFA entschied gut eine Stunde nach Beginn der Unterbrechung, dass das Spiel final abgebrochen wird. Weitere Details sollen später kommuniziert werden, hieß es.
Auf TV-Aufnahmen war zu sehen, wie vereinzelt Spieler und Betreuer des kosovarischen Teams die umstrittene Doppeladler-Geste in Richtung der Fans zeigten. Diese symbolisiert die albanische Nationalidentität und wird oft von ethnischen Albanern verwendet, um ihre Heimatverbundenheit auszudrücken. Viele Serben erinnert der Doppeladler jedoch an die Verluste des Kosovo-Kriegs 1998 bis 1999 und die Abspaltung des Kosovo von Serbien.
Das Team des Kosovo und dessen deutscher Trainer Franco Foda verließen nach minutenlangen Diskussionen mit dem Schiedsrichter in der achten Minute der Nachspielzeit - die eigentlich nur hätte vier Minuten dauern sollen - beim Stand von 0:0 den Innenraum und gingen in die Kabine. Etwa eine dreiviertel Stunde später gingen dann auch die Rumänen vom Platz; nach einer Lautsprecher-Durchsage verließen die Zuschauer das Stadion.
Der Konflikt zwischen Kosovo und Serbien schwelt seit über 30 Jahren, auch in jüngerer Vergangenheit kam es zu Auseinandersetzungen. Die Republik Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt, wird aber bei Weitem nicht von allen UN-Staaten anerkannt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid