Englands Fußballern genügt im letzten Qualifikationsspiel in Montenegro ein Unentschieden zur direkten Teilnahme an der Endrunde 2012. Doch Trainer Fabio Capello will nichts dem Zufall überlassen und baut auf seine Offensivabteilung um Wayne Rooney.

Ein Punkt reicht Englands Fußballern, drei sollen es sein: Die Three Lions wollen sich auf keine Rechenspielchen einlassen und mit ihrer Auswärtsstärke das Ticket zur EM-Endrunde im kommenden Jahr lösen. "Wir spielen auf Sieg, nicht auf Unentschieden", betonte Nationaltrainer Fabio Capello vor dem Qualifikationsspiel heute in Montenegro. "Wenn man auf ein Remis aus ist, dann macht man meist dumme Fehler. Deshalb werden wir genauso spielen wie in allen anderen Auswärtspartien."

Der 64-jährige Italiener wird daher auch an seiner erfolgreichen Offensivtaktik festhalten. Neben Stürmerstar Wayne Rooney vom englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United setzt Capello mit Darren Bent von Aston Villa auf einen zweiten Angreifer. Zudem hat er in Liverpools Andy Carroll, Danny Welbeck von Manchester United und Bobby Zamora vom FC Fulham drei weitere hochkarätige Offensivkräfte in der Hinterhand. Allerdings hatte sich Montenegro - jüngstes Mitgliedsland in der UEFA - im Hinspiel als unangenehmer Gegner erwiesen. Im Londoner Wembleystadion waren die Capello-Schützlinge nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Reichen würde das Resultat nun fürs Weiterkommen.

Rio Ferdinand und Steven Gerrard fehlen

Mit einem Sieg könnten die Gastgeber wiederum ihre Chance auf die Endrunde in Polen und in der Ukraine noch erhalten. "Wir haben nichts zu verlieren", meinte Montenegros Torhüter Mladen Bozovic. Er setzt bei dem Match in Podgorica auf den Außenseiter-Effekt: "Wir hoffen, dass England uns wieder unterschätzt." Derzeit führt England die Gruppe G mit 17 Zählern aus sieben Spielen souverän an. Montenegro holte in sechs Partien bislang elf Punkte. Nur eine Niederlage auf dem Balkan und ein Erfolg der Montenegriner am kommenden Dienstag in der Schweiz könnten das Unternehmen Europameisterschaft 2012 für den Fußball-Weltmeister von 1966 noch gefährden.

Verzichten muss Capello auf die Routiniers Rio Ferdinand von Manchester United und Steven Gerrard vom FC Liverpool. Sie stehen nach ihren auskurierten Verletzungen nicht im Kader. Mit Blick auf die erhoffte Qualifikation im engen Stadion von Podgorica will Mittelfeldspieler Gareth Barry von Manchester City ein unangenehmes Déjà-Vu-Erlebnis vermeiden. "Wir haben uns 2009 souverän für die Weltmeisterschaft qualifiziert und dann in Südafrika bitter enttäuscht", sagte der 30-Jährige dem britischen Sender "BBC Sport": "Daraus müssen wir lernen und es dieses Mal besser machen."