Fußball

"Chancentod" und "Lückenfüller" Englische Experten verspotten Werner vor erstem Ballkontakt

Manchmal ist es doch alles nur noch zum Haareraufen.

Manchmal ist es doch alles nur noch zum Haareraufen.

(Foto: IMAGO/Eibner)

In seiner neuen Heimat weht ein rauer Wind. Bevor Timo Werner überhaupt für Tottenham Hotspur auf dem Platz steht, hagelt es Kritik von der englischen Presse und TV-Experten. Für den DFB-Stürmer ist die Leihe zum Top-Klub der englischen Premier League die letzte Chance auf ein Ticket zur Heim-EM.

Timo Werner kennt die Gepflogenheiten auf der Insel nur zu gut. Als er noch im Trikot des FC Chelsea spielte, schnitten Fans Videos von vergebenen Chancen zusammen, TV-Experten gingen hart mit ihm ins Gericht und die "Yellow Press" ist ohnehin nicht gerade zimperlich. Folglich dürfte den Stürmer der Spott kaum gewundert haben, der nach seiner Rückkehr über ihn hereingebrochen war.

"Er ist sehr vielseitig, er vergibt Torchancen mit dem linken Fuß, dem rechten Fuß und mit dem Kopf", lästerte Simon Jordan, der frühere Besitzer von Crystal Palace beim Radiosender talkSPORT, bevor Werner überhaupt ein Spiel für Tottenham Hotspur absolviert hatte. Mit seinem möglichen Debüt bei Manchester United am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) nimmt der 27-Jährige, der unbedingt mit der deutschen Nationalmannschaft zur Heim-EM will, einen zweiten Anlauf in der knallharten Premier League. Seinen ersten Versuch in der wohl besten Fußballliga der Welt hatte er nach zwei Jahren abgebrochen.

Werner will der beste Spieler sein, der er sein kann

Auch Graeme Souness, Ikone des FC Liverpool, hat bei Werner so seine Zweifel. "Er ist ein Lückenfüller, er ist eine weitere Alternative. Ich glaube nicht, dass er sehr gut sein wird", so der Schotte. Er hielt Werner jedoch zugute, die Art von Spieler zu sein, "der jedes Spiel drei oder vier Chancen bekommt, weil er schnell ist und sich in die richtige Position bringt". Er brauche eben nur zu viele Chancen.

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Gerade seine Leistungen in der laufenden Saison, in der Werner seinen Stammplatz verlor und nur zwei Tore in acht Bundesliga-Spielen schoss, gaben Souness Anlass zur Sorge. "Es war für ihn schwierig, Tore zu erzielen und ich würde sagen, dass sich nichts geändert hat." Zur Wahrheit gehört aber, dass Werners Zeit bei Chelsea kritischer bewertet wird, als es die Zahlen hergeben. Auf dem Papier stehen 23 Tore und 21 Vorlagen in 89 Spielen sowie der Gewinn der Champions League.

Im Kopf blieben aber seine Fehlschüsse, weshalb sich Werner beweisen will. Chancen wird er in den sechs Monaten, die er von Rasenballsport Leipzig ausgeliehen ist, wohl genug bekommen, da Top-Stürmer Heung-Min Son beim Asien-Cup weilt. "Ich hoffe, dass ich hier der beste Spieler sein kann, der ich sein kann. Die Leute, die mich in der Premier League ein wenig verfolgt haben, wissen, dass ich meine Schnelligkeit einbringen kann, dass ich eine Gefahr für die Gegner sein kann", so Werner. Und vielleicht bringt er dann sogar die Kritiker zum Schweigen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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