Können Hobbysportler mit Profis mithalten? Ex-Fußballer fordert Stammtisch-Nörgler
16.08.2013, 11:26 Uhr
Ob die Fans hinter dem Tor es besser gemacht hätten als der schwedische Stürmer Freddie Ljungberg in dieser Situation?
Wenn Stürmer versagen, ist der Spott nicht weit. Der ehemalige Angreifer Marius Ebbers will das Meckern nicht mehr hören und startet einen Wettbewerb: besser machen oder Geld spenden. Schon einmal hat ein solcher Aufruf gezeigt, dass Amateure den Profis eben doch nicht das Wasser reichen können.
Als Fußballprofi muss man sich einiges anhören. "Den hätt' meine Omma gemacht" gehört da noch zu den harmloseren Kommentaren. Das gehört zum Geschäft, das Marius Ebbers gut kennt. 13 Jahre spielte der Stürmer in Liga eins und zwei, Ende der vergangenen Saison beendete er seine Karriere im Trikot des FC St. Pauli. Er schoss 108 Tore - und einige Male auch daneben. So wie Christopher Nöthe, einer von Ebbers Nachfolger bei St. Pauli, der im Spiel gegen Bielefeld am Wochenende eine Großchance liegen ließ. Als die Fans ihren Stürmer im Internet kritisierten, platzte Marius Ebbers der Kragen.
Auf seinem Facebook-Account schrieb er: "Wenn ich ständig lese, wie schlecht unsere Stürmer sind, könnte ich durchdrehen! Jeder, der behauptet, Chris[topher Nöthe] MUSS den machen, kann mir gerne Bescheid geben!" Ebbers schlug einen Wettbewerb vor: Jeder, der sich traut, hat zehn Versuche, in der gleichen Situation wie Nöthe zu treffen. Pro Fehlschuss müssen die Hobbykicker 25 Euro für "Viva con Agua" geben, pro Treffer spendet Ebbers 50 Euro an die Organisation, die sich für Wasserprojekte der Welthungerhilfe einsetzt.
Ebbers selbst will auf Nachfrage nichts zu dem Wettbewerb sagen: "Alles, was gesagt werden muss, findet auf Facebook statt." Aber so viel verrät Ebbers: Obwohl einige Teilnehmer schon kalte Füße bekommen und abgesagt haben - der Wettbewerb findet auf jeden Fall statt.
NBA-Profi zerlegt Amateure
Einen ähnlichen Aufruf gab es schon einmal in den Vereinigten Staaten. Der Basketballer Brian Scalabrine lud alle seine Kritiker ein, es im Eins-gegen-Eins gegen ihn zu versuchen. Scalabrine spielte elf Jahre in der besten Basketball-Liga der Welt, der NBA, war dort aber nur Ergänzungsspieler. Im Vergleich zu Topstars wie Kobe Bryant wirkte Scalabrine nicht gerade austrainiert, seine Dribblings sahen steif aus. All das ließ ihn im Internet zur Zielscheibe von Gespött werden. Irgendwann hatte er genug gehört, er rief die "Scallenge" ins Leben: "In der NBA sitze ich ganz außen auf der Bank und ich werde euch trotzdem in den Arsch treten. So ist es einfach."
Also wählte er vier der besten Amateurspieler aus Boston aus und spielte nacheinander gegen alle von ihnen. In diesen Spielen ließ er insgesamt nur vier Körbe gegen sich zu, das Gesamtergebnis lautete 44:6. Scalabrine zerstörte damit die irre Vorstellung, dass es Amateure mit Profis aufnehmen könnten.
Quelle: ntv.de