Mainz verliert, Frankfurt lacht FC Bayern beschenkt Gladbach
06.11.2010, 17:38 Uhr
Marco Reus ärgerte die Bayern kurz nach dem Seitenwechsel mit dem 2:2-Ausgleich.
(Foto: REUTERS)
Die vollmundig verkündete Aufholjagd des FC Bayern kommt schon gegen Schlusslicht Mönchengladbach ins Stocken. Dort reichen den Münchnern auch drei Tore nicht zum Sieg. Gar keinen Treffer erzielt Mainz in Freiburg, die Rückkehr auf Platz 1 misslingt folglich. Weiter im Aufwind ist derweil die Eintracht aus Frankfurt, für die Gekas trifft und trifft.
Die Überflieger vom FSV Mainz 05 haben die vorübergehende Rückkehr an die Spitze verpasst, und auch der FC Bayern ist bei seiner Verfolgungsjagd gestolpert. Die Münchner kamen ausgerechnet beim Lettzen Borussia Mönchengladbach nur zu einem 3:3 (2:1) und stecken weiter im Mittelfeld der Fußball-Bundesliga fest. Philipp Lahm vereitelte mit dem späten Ausgleich in der 84. Minute den ersten Heimsieg der Borussia, die aber weiter am Tabellenende steht.
Die Mainzer kassierten beim SC Freiburg mit dem 0:1 (0:0) die dritte Niederlage in den vergangenen vier Partien und bleiben hinter Borussia Dortmund Zweiter. Der BVB könnte den Vorsprung auf Mainz mit einem Auswärtssieg bei Hannover 96 am Sonntag auf vier Zähler ausbauen und den auf Bayerns Aufholjäger sogar auf zwölf Zähler.
Erst dominiert, dann dilettiert
Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen und Erfolgen in Pokal und Champions League ist der Aufwärtstrend beim FC Bayern erst einmal vorbei. Bereits nach fünf Minuten musste der Rekordmeister den kuriosen Rückstand hinnehmen. Eine verunglückte Flanke von Patrick Herrmann (5.) senkte sich hinter Torwart Jörg Butt in den Bayern-Kasten. Durch den Ausgleich von Mario Gomez (11.) und ein Traumtor per Hacke von Bastian Schweinsteiger (40.) schlugen die Münchner zurück, zudem trafen sie noch zweimal die Latte.

Nicht drin: Bastian Schweinsteiger setzte diesen Elfmeter nur an den Pfosten statt zum 3:1 ins Tor.
(Foto: dpa)
Doch nachdem Schweinsteiger einen Foulelfmeter (40.) an den Pfosten geschossen und damit die Vorentscheidung vor der Pause verpasst hatte, drehten Marco Reus (56.) und Igor de Camargo (60.) die Partie nach dem Wechsel binnen vier Minuten erneut. Lahm rettete den Münchnern zumindest noch einen Punkt, konnte seinen Trainer Louis van Gaal damit aber nicht besänftigen: "Ich war sehr enttäuscht, und auch ein bisschen böse auf meine Spieler. Wir waren so überlegen und haben die beste erste Halbzeit der Saison gespielt."
Nach dem elften Spieltag steckt Mainz in seiner ersten Krise. Auch in Freiburg konnte das Team von Trainer Thomas Tuchel nicht an die Leistungen zum Saisonstart anknüpfen. In einer schwachen Partie erzielte Papiss Demba Cissé per Foulelfmeter (64.) sein neuntes Saisontor und schoss die Breisgauer in die obere Tabellenhälfte. Niko Bungert hatte Oliver Barth im Strafraum umgerissen.
Gekas trifft nach Belieben

Toptorjäger: Frankfurts Theofanis Gekas schraubte seine Torausbeute gegen Wolfsburg auf elf Treffer.
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Dank Theofanis Gekas setzt sich Eintracht Frankfurt auf den Europapokalrängen fest. Mit seinen Saisontreffern zehn und elf hatte der Grieche maßgeblichen Anteil am 3:1 (2:0)-Erfolg der Hessen gegen den VfL Wolfsburg. Für die seit sechs Partien ungeschlagene Eintracht ließ Gekas (26.) VfL-Keeper Diego Benaglio zunächst per Flachschuss aus 17 Metern keine Chance. Auch beim Weitschuss-Knaller von Pirmin Schwegler (38.) schaute der nach vier Wochen Verletzungspause wiedergenese Schweizer nur hinterher. Zehn Minuten nach der Pause sorgte Gekas mit einem verwandelten Foulelfmeter endgültig für die Entscheidung. Ashkan Dejagah (66.) betrieb mit dem 1:3 nur noch Ergebniskosmetik.
Petric lässt Hamburg feiern
Für den Hamburger SV war Mladen Petric der gefeierte Mann. Trotz einer Bänderdehnung lief der Kroate gegen 1899 Hoffenheim auf und sorgte mit seinem Tor (83.) nach zuletzt zwei Spielen ohne Sieg für den 2:1 (1:1)-Erfolg. Sejad Salihovic (6.) hatte die Kraichgauer mit einem umstrittenen Foulelfmeter in Führung gebracht. Kurz vor der Pause glich Nationalverteidiger Heiko Westermann (45.) für den HSV aus.
Beim dritten Pflichtspiel von Trainer Frank Schaefer kassierte der 1. FC Köln die erste Niederlage und steht nach dem 1:3 (1:2) beim 1. FC Nürnberg auf dem Relegationsrang. Jens Hegeler (11.) brachte die Franken bei ihrem dritten Erfolg nacheinander mit einem Weitschuss aus 20 Metern in Führung. Kölns Innenverteidiger Geromel (16.) glich nach einer von Milivoje Novakovic verlängerten Ecke aus. Der erneut starke Ilkay Gündogan (43.) köpfte die Nürnberger vollkommen freistehend zum verdienten Sieg.
Zum Auftakt des Spieltags hatte sich der FC Schalke 04 am Freitag mit dem 3:0 gegen den FC St. Pauli etwas Luft im Abstiegskampf verschafft, kann am Sonntag aber wieder vom VfB Stuttgart überholt werden. Die Schwaben treffen auf Werder Bremen, Bayer Leverkusen spielt gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Quelle: ntv.de, dpa