Fußball

Dortmund besser, München reicher FC Bayern bleibt Geld-Meister

Wenn es für die meisten TV-Einnahmen auch eine Schale geben würde, die Geld-Meisterfeier dürfte so aussehen.

Wenn es für die meisten TV-Einnahmen auch eine Schale geben würde, die Geld-Meisterfeier dürfte so aussehen.

(Foto: dapd)

Der komplizierte Verteilungsschlüssel macht es möglich: Borussia Dortmund kassiert trotz der Titelverteidigung weniger Geld aus dem TV-Topf der Fußball-Liga als der FC Bayern. Allerdings: Macht der BVB aus dem Meister-Double in der nächsten Saison ein Triple, könnte sich das ändern.

Sportlich schon wieder Erster, aber beim TV-Geld weiter hinter den Bayern: Borussia Dortmund kassiert trotz der zweiten Meisterschaft in Folge weniger Geld aus den Fernsehverträgen als der Münchener Fußball-Bundesligist. 30,935 Millionen Euro verdienten die Bayern in der abgelaufenen Saison, der BVB hingegen 28,111 Millionen. Das geht aus Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervor.

Die bei der Verteilung des TV-Geldes meist mäkelnden Bayern bleiben die Nummer eins bei der Ausschüttung von insgesamt rund 378 Millionen Euro für die 18 Erstligisten. Dabei profitieren die auf dem Rasen zum zweiten Mal vom BVB abgehängten Bayern von dem komplizierten Verteilungsschlüssel.

Beim dritten Meisterstreich für den BVB könnten die Dortmunder den FC Bayern überholen.

Beim dritten Meisterstreich für den BVB könnten die Dortmunder den FC Bayern überholen.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Das liegt zum einen daran, dass für die nationalen Erlöse die letzten vier Jahre zählen - und da waren die Bayern erfolgreicher als Dortmund", erklärte Thomas Fuggenthaler, Sport-Experte bei Ernst & Young. "Das würde sich ändern, wenn Dortmund noch einmal Meister wird. Sie sind schon näher herangerückt." Zum anderen ist der FC Bayern auch international erfolgreicher.

International eine "Riesenlücke"

Der Großteil der TV-Erlöse besteht aus den Einnahmen aus der nationalen Vermarktung. Dabei sind die Ergebnisse von vier zurückliegenden Spielzeiten in unterschiedlicher Gewichtung in den Verteilerschlüssel der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingearbeitet. Weiteres Geld schüttet die DFL, die anders als die Uefa selber keine Zahlen veröffentlicht, aus dem Topf der Auslandsvermarktung aus.

Im internationalen Vergleich klaffe zwischen Bayern und Dortmund noch "eine Riesenlücke", sagte Fuggenthaler. Nach den Berechnungen von Ernst & Young kassieren die Münchener vor allem wegen des höheren Uefa-Rankings rund 5,9 Millionen Euro, während es bei der Borussia 3,8 Millionen sind.

Der Verteilerschlüssel mit Vier-Jahres-Wertung und Uefa-Ranking führt dazu, dass der Bundesliga-Vierte Borussia Mönchengladbach (19,916 Mio.) in der TV-Geld-Tabelle nur auf Rang elf liegt. Die sportlich geretteten Augsburger sind hingegen Letzter, kassieren aber immerhin noch 13,523 Millionen.

50 Prozent mehr ab 2013/14

Der FC Bayern München ist nicht nur national der Krösus, sondern kassiert auch von der Uefa mit Abstand das meiste TV-Geld. Als Champions-League-Finalist kann der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge schon jetzt mindestens 50 Millionen Euro einplanen.

In der kommenden Saison wird es nur etwas mehr TV-Geld von der DFL geben als für die gerade abgelaufene Spielzeit, ehe von der Saison 2013/14 an eine rund 50-prozentige Steigerung winkt. "Mit dem neuen Vertrag hat Deutschland einen richtig großen Sprung gemacht und ist damit weiter an die Premier League herangerückt", sagte Fuggenthaler. Wie die rund 2,5 Milliarden Euro aus dem Mitte April unterzeichnetem Vierjahresvertrag verteilt werden, muss noch verhandelt werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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