"Wichtigstes Spiel bis zur Winterpause" FC Bayern fürchtet Pokal-K.o. in Augsburg
04.12.2013, 13:36 Uhr
Arjen Robben dürfte gegen Augsburg in der Münchner Startelf stehen.
(Foto: dpa)
Nach einem Fußball-Traumjahr für den FC Bayern würde eine Pokal-Niederlage in Augsburg schmerzen. Trotz Klub-WM ist für Trainer Pep Guardiola das Achtelfinale das "wichtigste Spiel bis zur Winterpause". Auch Leverkusen und Wolfsburg fürchten Peinlichkeiten.
Rotation verboten - die favorisierten Erstligisten, angeführt vom Triple-Gewinner FC Bayern, können und wollen sich im Achtelfinale des DFB-Pokals keine unliebsamen Überraschungen leisten. "Wir sehen diese Partie wie ein Finale", stellt Matthias Sammer klar. Der Sportdirektor des deutschen Rekordmeisters will von einem leicht zu gewinnenden Derby beim FC Augsburg (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) überhaupt nichts wissen.
Im 51. Pflichtspiel ihres Traumjahres 2013 wollen sich die Bayern aller Verletzungssorgen zum Trotz die erste große Blamage ersparen. In Champions League und Fußball-Bundesliga lief es bisher formidabel für die Münchner. Daran soll sich auch im Pokal nichts ändern, schließlich sollen die unausgesprochenen Hoffnungen auf die erfolgreiche "Tripleverteidigung" erhalten werden. Für Trainer Pep Guardiola ist das Duell mit den Schwaben sogar von größerer Bedeutung als das Turnier um die Klub-WM in Marrakesch in zwei Wochen: "Wir wissen, wir haben im Pokal kein Rückspiel. Deshalb ist es für uns das wichtigste Spiel vor der Winterpause."
Ein Blick auf die Verletztenliste trübt allerdings die Vorfreude: Aus dem Bayern-Lazarett ist einzig die Rückkehr von Franck Ribéry möglich. Der Franzose hatte sich vor zwei Wochen die Rippe angebrochen, über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden. In Augsburg sicher fehlen werden die Bayern-Kapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sowie Holger Badstuber. Für Xherdan Shaqiri und Claudio Pizarro kommt das Match ebenfalls zu früh. Die verbliebenen Stars dürfte Guardiola nicht schonen - zu große Rotation könnte das Weiterkommen gefährden.
Dennoch werden die bajuwarischen Verletzungssorgen den Augsburgern in die Karten spielen, glaubt Daniel Baier. "Bei denen fehlen Weltklasse-Leute", betonte der FCA-Mittelfeldprofi: "Wenn wir so auftreten wie sonst auch in unseren Heimspielen, dann rechne ich mir was aus. Warum sollte uns die Sensation nicht gelingen?" Auch Trainer Markus Weinzierl ließ keinen Zweifel: "Unser Anspruch ist, den FC Bayern zu fordern."
Leverkusen und Wolfsburg sind gewarnt
Am Beispiel Guardiolas werden sich auch seine Trainerkollegen in Leverkusen und Wolfsburg orientieren. Besonders Sami Hyypiä wird seinen vor einigen Wochen übertriebenen Spieleraustauch auf keinen Fall wiederholen. Seinen Übermut bezahlte der Finne mit einer schmachvollen 0:1-Niederlage beim Aufsteiger Eintracht Braunschweig, der bislang einzige Heimsieg des Tabellenschlusslichts. Beim abstiegsbedrohten SC Freiburg (ab 19 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) wird Hyypiä diesmal ebenso wenig auf seine Stammkräfte verzichten wie Dieter Hecking beim VfL Wolfsburg.
Die Niedersachsen erwarten zeitgleich den FC Ingolstadt, wollen aber personell kein Risiko eingehen. "Ich denke nicht, dass wir groß rotieren werden, dafür ist dieses Spiel zu wichtig", sagte der 49-Jährige. Nur Mittelfeldregisseur Diego wird gegen den Zweitligisten in die Startformation zurückkehren. Weichen muss wohl Ivan Perisic, vielleicht auch Daniel Caligiuri. Jan Polak pausiert wegen einer Entzündung im Fußgelenk.
Frankfurt ist mitten in der Schlacht
Weit schwerer fällt den Verantwortlichen bei Eintracht Frankfurt angesichts der sportlichen Liga-Misere die Konzentration auf den Pokal. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen versuchte es vor der Partie gegen den Zweitligisten SV Sandhausen mit einem martialischen Weckruf: "Am Ende der Schlacht werden die Toten gezählt. Und wir sind mittendrin."
Eine weitere sportliche Schlappe gegen den Außenseiter könnte auf jeden Fall schon tödlich für die weitere Arbeit von Trainer Armin Veh bei den Hessen sein. Dem Coach fehlen aber immer noch vier wichtige Stammkräfte. Hoffnung auf einen Einsatz besteht zumindest bei Bamba Anderson und Sebastian Rode.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid