Fußball

Reaktion auf Neuers Ausfall FC Bayern hat sich in der Torwartfrage wohl entschieden

Sven Ulreich wird Manuel Neuer wohl nicht hauptverantwortlich vertreten.

Sven Ulreich wird Manuel Neuer wohl nicht hauptverantwortlich vertreten.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Manuel Neuer schockt den FC Bayern München mit einem Skiunfall, der Torwart wird monatelang ausfallen. Wie der Rekordmeister seine Ziele trotzdem erreichen will, ist eine große Frage. Nun hat man offenbar eine erste Antwort für sich gefunden. Und jetzt wird es richtig kompliziert.

Manuel Neuer wollte nach dem WM-Desaster von Katar nach eigenen Worten "den Kopf freibekommen" und hat damit dem FC Bayern ein gewaltiges Problem beschert: Weil der Nationaltorhüter bei einer Skitour folgenschwer stürzte und mit einem Beinbruch monatelang und wohl bis zum Saisonende ausfallen wird, muss sich der ambitionierte und weiter in drei Wettbewerben engagierte Klub etwas einfallen lassen: Will man die gewaltigen Aufgaben mit einer internen Lösung angehen? Oder entscheidet man sich für den komplizierten Weg, in der Winterpause irgendwo einen Toptorhüter aus seinem Vertrag zu verhandeln? Es wird immer klarer: Der Nummer zwei Sven Ulreich will man die hohen Ziele nicht verantwortlich in die Hände legen.

Die vom FC Bayern favorisierte Lösung soll eine vorzeitige Rückkehr von Alexander Nübel sein: Nach Informationen des "Kicker" hatten die Verantwortlichen des Rekordmeisters bis Sonntag keinen anderen Torwart kontaktiert. Bei der Strategie gibt es jedoch zwei Schwierigkeiten: Weder die AS Monaco, die Nübel vertraglich erst im Sommer wieder abgeben müsste, noch der Torwart selbst sind euphorisch, den Transfer auf den Weg zu bringen. "Ja, die Bayern wollen Alexander zurückholen und haben mich darüber informiert. Es liegt jetzt vor allem an den Vereinen, eine Einigung zu finden. Für Alexander ist es wichtig zu wissen, was seine Perspektive ist", zitierte der TV-Sender Sky Nübels Berater Stefan Backs.

Das Problem für den FC Bayern ist auch hier: Manuel Neuer. Der wird nach seiner Verletzung mit dem klaren Anspruch zurückkehren, wieder seinen angestammten Platz im Tor des Rekordmeisters einzunehmen. Neuer hatte schon vor dem Unfall keinen Zweifel daran gelassen, 2024 für die Nationalmannschaft bei der Heim-Europameisterschaft aufs Feld führen zu wollen. Nübel hatte mehrfach überaus deutlich ausgeschlossen, als Nummer zwei hinter Manuel Neuer zum FC Bayern zurückkehren zu wollen.

Sommer als Plan B?

Sollten die Gespräche mit Nübel und dem Ligue-1-Klub nicht an Tempo gewinnen, soll ein Plan B in Kraft treten - und der sieht offenbar einen Transfer von Yann Sommer ins Tor des FC Bayern vor, wie "Sky" berichtet. Sommer soll "der alternativlose Wunschkandidat" sein. Der Vertrag des Schweizers beim Bundesliga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach läuft im Sommer aus, zuletzt wurde auch von einem Interesse Manchester Uniteds am Schweizer Nationaltorhüter berichtet. Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hatte in diesem Zusammenhang der "Bild"-Zeitung gesagt, dass "aus unserer Sicht ein Transfer von Yann im Winter auch überhaupt kein Thema ist".

Sollte sich Sommer gegen eine Vertragsverlängerung beim Bundesliga-Achten entscheiden, könnte Gladbach nur noch im Winter eine Ablöse erzielen. Dort gab man sich allerdings optimistisch, den Torwart, der 2014 aus Basel an den Niederrhein gewechselt war, langfristig halten zu können: "Ich betone gerne, dass wir in guten Gesprächen mit ihm sind. Wenn er nach dem WM-Urlaub zurückkommt, werden wir uns weiter zusammensetzen", sagte Virkus. Ob ein mögliches Interesse des FC Bayern daran etwas ändern würde, zeigen die kommenden Tage.

In den letzten Wochen gehandelte Kandidaten wie Marokkos WM-Held Bono, Keylor Navas, Ersatzkeeper von Champions-League-Gegner Paris Saint-Germain, oder der Kroate Dominik Livakovic spielen in den Gedanken des FC Bayern wohl nur noch eine untergeordnete Rolle.

Quelle: ntv.de, ter

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