Fußball

Chancenwucher bleibt unbestraft FC Bayern müllert sich zum Geburtstagssieg

Mühsam zum Geburtstagssieg: Torschütze Thomas Müller prägt die jüngere Geschichte des FC Bayern.

Mühsam zum Geburtstagssieg: Torschütze Thomas Müller prägt die jüngere Geschichte des FC Bayern.

(Foto: imago images/Nordphoto)

Arbeitssieg statt Gala-Auftritt: Am Aktionstag des FC Bayern gegen Rassismus muss sich der deutsche Dauermeister mit einem Arbeitssieg im Derby gegen den FC Augsburg begnügen. Der Vorsprung der Münchner auf Platz zwei wächst am 25. Bundesliga-Spieltag aber dennoch.

Der unverwüstliche Thomas Müller hält den FC Bayern in der Fußball-Bundesliga auf Meisterkurs. Der 30-Jährige erzielte in einem zähen Derby gegen den FC Augsburg in der 53. Minute die wegweisende Führung beim 2:0 (0:0) für den deutschen Rekordmeister, der seine Tabellenführung auf vier Punkte ausbauen konnte. Der eingewechselte Nationalspieler Leon Goretzka machte in der Nachspielzeit mit seinem dritten Saisontor alles klar. Die Münchner Stars begnügten sich vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena in der bislang so starken Rückrunde ausnahmsweise mit einem Arbeitssieg.

Der FCA wehrte sich nach Kräften - und wurde offensiv erst spät gefährlich: Nationaltorhüter Manuel Neuer parierte einen Schuss von Torjäger Florian Niederlechner, der zudem im Nachschuss das Tor haarscharf verfehlte (80.). Vor Goretzkas 2:0 zählte ein Treffer von Niederlechner wegen Abseits nicht. So wurde es nichts mit einem Überraschungspunkt für die seit fünf Partien sieglosen Schwaben.

Weltmeister entscheiden lahme Partie

Eine Koproduktion zweier ehemaliger Weltmeister entschied die lange lahme Partie. Jérôme Boateng schlug einen lange Ball butterweich in den Strafraum, wo ihn Müller von der Annahme bis zum Abschluss optimal verarbeitete. Danach hätten die Bayern beim 18. Sieg im 21. Pflichtspiel unter Trainer Hansi Flick mehrfach nachlegen können, etwa durch Serge Gnabry, der zweimal knapp vorbeischoss (71./86.).

Bayern München - FC Augsburg 2:0 (0:0)

München: Neuer - Pavard, Jerome Boateng, Alaba, Davies - Kimmich, Thiago (85. Martinez) - Thomas Müller - Gnabry, Zirkzee (70. Goretzka), Coutinho (84. Hernandez). - Trainer: Flick
Augsburg: Luthe - Framberger, Gouweleeuw, Jedvaj (80. Uduokhai), Iago - Khedira, Baier - Richter, Löwen (75. Finnbogason), Max (67. Vargas) - Niederlechner. - Trainer: Schmidt
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Langenhagen)
Tore: 1:0 Thomas Müller (53.), 2:0 Goretzka (90.+1)
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
Gelbe Karte: Thiago (7) -

Bei Müllers 116. Liga-Treffer war auch Andreas Luthe im Augsburger Tor machtlos. Trainer Martin Schmidt hatte den 32-Jährigen anstelle des zu oft patzenden Stammkeepers Tomas Koubek aufgeboten, was sich als gute Entscheidung erwies. Luthe reagierte nach Müllers Führungstor klasse bei Schüssen von Joshua Zirkzee (65.) und Philippe Coutinho (69.). Der Routinier hatte auch in der Vorsaison beim überraschenden 1:1 des FCA in München eine ganz starke Leistung geboten.

Fanproteste hielten sich im Rahmen

Augsburg verteidigte kompakt, während die Bayern lange schwerfällig und berechenbar angriffen. Flanken flogen ins Nichts, ein flottes Kombinationsspiel kam nicht zustande. Im Augsburger Strafraum tat sich wenig, der von Flick im Angriffszentrum aufgebotene Zirkzee konnte sich diesmal als Ersatz für den verletzten Torjäger Robert Lewandowski kaum in Szene setzen.

So gab es in der ersten Hälfte nur eine echte Chance, und die hatte ebenfalls Müller: Nach feiner Vorarbeit von Gnabry traf der 30-Jährige den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig. Augsburg fehlten im Vorwärtsgang lange Mumm und Vermögen. Das Spiel hatte als Aktionstag des FC Bayern für Vielfalt und Toleranz und gegen jede Form von Rassismus und Hetze einen speziellen Rahmen. Eine Woche nach dem Beinahe-Abbruch des Bayern-Sieges gegen Hoffenheim wegen der Fan-Anfeindungen gegen Dietmar Hopp verlief diesmal auch auf den Rängen der Arena jeglicher Protest im Rahmen.

Am Abend wird der 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga durch ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf abgeschlossen: Der 1. FSV Mainz 05 (25 Punkte) empfängt Fortuna Düsseldorf (21 Punkte). Spannend ist die Partie auch aus Sicht des SV Werder Bremen: Die Hanseaten haben das Ziel Relegationsplatz ausgegeben - gewinnt Fortuna Düsseldorf, ist Platz 16 für Werder schon sechs Punkte entfernt. Allerdings hat Werder noch das Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt in der Hinterhand.

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann & Christian Kunz, dpa

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