Friedlicher Ausnahmezustand vorm "Finale dahoam" FC Bayern spielt wie erwartet
19.05.2012, 19:52 Uhr
Nach dem Finale wird einer weinen, denn es gibt es nur einen Pokal zu gewinnen.
(Foto: dpa)
Ohne personelle Überraschungen geht der FC Bayern in sein großes Heimfinale um den Champions-League-Sieg 2012. Trainer Jupp Heynckes setzt in der neuformierten Abwehr auf Diego Contento und Anatoli Timoschtschuk, davor rückt Toni Kroos ins defensive Mittelfeld. In München herrscht derweil ein entspannter rot-weißer Rausch. Rund 200.000 Fußballfans bevölkern Bayerns Landeshauptstadt.
![]() | Team: Neuer - Lahm, Boateng, Timoschtschuk, Contento - Schweinsteiger, Kroos - Robben, Müller, Ribéry - Gomez Trainer: Heynckes |
![]() | Team: Cech - Bosingwa, David Luiz, Cahill, Cole - Mikel, Lampard - Sturridge, Mata, Kalou - Drogba Trainer: Di Matteo |
Schiedsrichter: Pedro Proença (Portugal) |
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Der FC Bayern München tritt im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea mit der erwarteten Aufstellung an. Für den gesperrten David Alaba verteidigt in München Diego Contento auf dem linken Flügel, Holger Badstubers Platz in der Innenverteidigung übernimmt Anatoli Timoschtschuk. Im defensiven Mittelfeld läuft Toni Kroos anstelle von Luiz Gustavo auf. Den Posten von Kroos übernimmt Thomas Müller.
Auf dem Münchner Marienplatz feierten derweil Tausende von Fans bereits Stunden vor dem "Finale dahoam", die Biergärten platzen aus allen Nähten: Die bayerische Landeshauptstadt präsentierte sich in rot-weiß - und im völligen Ausnahmezustand. Rund 200.000 Fußball-Fans bevölkerten vor dem großen Champions-League-Endspiel die Innenstadt, darunter nach Schätzungen der Polizei auch 30.000 Anhänger der "Blues". Bis bis kurz vor dem Anpfiff blieb alles friedlich.
"Es ist ein normales Fan-Aufkommen ohne nennenswerte Störungen. Alles läuft im Rahmen ab", sagte Polizeisprecher Sven Müller. Großer Andrang herrschte auch im Münchner Olympiapark beim sogenannten Champions Festival und beim anschließenden Public Viewing im Olympiastadion, für das 65.000 Tickets verkauft wurden. Selbst für diese Veranstaltung gab es kurz vor Spielbeginn einen Schwarzmarkt: Tickets im Wert von fünf Euro wurden für 50 Euro verkauft. Eintrittskarten für das Spiel in der Arena wurden gar für mehr als 2000 Euro gehandelt.
Überall rot-weißer Rausch
Auch die Theresienwiese, wo 30.000 Fans zum Public Viewing erwartet wurden, war im rot-weißen Rausch. Einige Fans saßen weinend vor den Eingangstoren, weil sie keinen Einlass mehr erhielten. Auch in den vielen Kneipen und Bars bekam man ohne Vorbestellung kaum einen Platz.
Am Stachus in München versammelten sich rund 5000 Bayern-Fans und kauften den Fan-Shop fast leer. Alleine am Freitag waren dort mehr als 12.000 Artikel über die Ladentheke gegangen. Probleme gab es indes mit der Technik: Zeitweise fiel in der Münchner Innenstadt wegen Überlastung das Handynetz aus.
Insgesamt waren in München mehr als 2000 Polizisten im Einsatz. Sie wollten sich speziell um die rund 30.000 englischen Anhänger kümmern, von denen nur 17.500 eine Karte für die Arena hatten, die zum Finale 62.500 Zuschauern Platz bot. Rund 150 Problemfans von der Insel wurden erwartet.
Welcher Hype um das Spiel herrschte, brachte ein Plakat des Chelsea-Fans "Tom X" im Hofgarten in München auf den Punkt, der seiner hochschwangeren "Catriona" folgende Botschaft hinterließ: "Ja, das Baby kommt, aber es ist München. Tief durchatmen und nicht pressen. Ich bin am Sonntag zurück."
Quelle: ntv.de, dpa/sid