"Es war keine Tätlichkeit"FC Bayern will lange Sperre für Luis Diaz nicht akzeptieren

Die Grätsche war übel, darüber besteht kein Zweifel. Trotzdem ist der FC Bayern erstaunt, dass Stürmer Luis Diaz für drei Champions-League-Spiele gesperrt wird. Die Münchner wollen das UEFA-Urteil nun anfechten.
Der FC Bayern München will die Drei-Spiele-Sperre für seinen Stürmer Luis Díaz in der Champions League nicht widerstandslos hinnehmen. Das Ziel des deutschen Fußball-Rekordmeisters ist es vielmehr, mit einem Einspruch bei der UEFA zumindest eine Reduzierung der Strafe zu erreichen. "Wir haben das Urteil angefordert und werden Einspruch erheben", kündigte Sportvorstand Max Eberl nach dem 6:2 des FC Bayern in der Bundesliga gegen den SC Freiburg an. "Ich bin jetzt nicht so blauäugig und sage, es wird nur ein Spiel Sperre werden. Wenn wir ein Spiel runterbekämen, wäre das fantastisch."
Die Europäische Fußball-Union hat Luis Díaz nach seiner Roten Karte für ein schweres Foul an Gegenspieler Achraf Hakimi, der sich dabei verletzte, beim 2:1 der Bayern im Spiel bei Paris Saint-Germain für drei Partien gesperrt. "Es war ein Foul. Zwei Spiele für ein Foul finde ich auch schon eine ordentliche und angemessene Strafe. Drei Spiele finde ich schon sehr heftig", meinte Eberl.
Bleibt es bei der aktuellen Strafe, würde der Kolumbianer Díaz neben dem Topspiel am Mittwoch beim FC Arsenal auch die folgenden Heimspiele gegen Sporting Lissabon (9. Dezember) und Royale Union Saint-Gilloise (21. Januar) verpassen.
Trainer Vincent Kompany und die Bayern-Führung waren noch am Freitag von nur einem Spiel Sperre für ihren Flügelstürmer ausgegangen. "Es war natürlich ein schweres Foul, es war aber weder eine Tätlichkeit noch hat es sich gegen den Schiedsrichter gerichtet, noch gab es ein weiteres Vergehen nach dem Foul. Solche Dinge haben in der Vergangenheit zu drei Spielen Sperre geführt", argumentierte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen.
"Wir haben die Begründung angefordert, um dann Einspruch einzulegen. Und wir werden sehen, ob es uns gelingt, die Strafe zu reduzieren", schilderte Dreesen. Er betonte: "Wir legen nicht Einspruch für die Galerie ein. Wir legen Einspruch dafür ein, dass wir aus unserer Sicht recht haben mit dem Ansatz, dass es keine Drei-Spiele-Sperre geben darf." Allzu viel erwartet sich der Klub allerdings offenbar nicht, so Dreesen: "Realistisch muss man sagen, dass man nur in seltenen Fällen damit durchkommt."