Keine Ablöse? Hauptsache weg! FC Schalke ist nächsten Großverdiener los
23.08.2021, 20:08 Uhr
Omar Mascarell, Ex-Schalker.
(Foto: dpa)
Auch in der 2. Fußball-Bundesliga läuft es für den FC Schalke schon wieder ganz schlecht. Finanziell ist die Lage dauer-bedrohlich, aber auch sportlich gibt es bittere Nackenschläge. Immerhin: Eine wichtige Personalie ist im Sinne des Schatzmeisters geklärt.
Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 kann in Omar Mascarell einen weiteren Großverdiener von der Gehaltsliste streichen. Der Mittelfeldspieler kehrt in seine spanische Heimat zum Erstligisten FC Elche zurück. Eine Ablöse kassiert der finanziell angeschlagene Revierklub dafür aber nicht. Der ursprünglich bis zum Sommer 2022 datierte Vertrag mit dem 28-Jährigen wurde aufgelöst. Das teilte der Fußball-Zweitligist mit. Zuvor hatte in Matija Nastasic bereits ein Profi mit üppigem Gehalt den FC Schalke verlassen - zum AC Florenz.
"Für Omar gilt letztlich dasselbe wie für Matija Nastasic und andere Spieler, die Verträge mit einem gewissen finanziellen Volumen besitzen, nämlich, dass sie keine Zukunft in der 2. Bundesliga haben", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. "Trotz dieser schwierigen Situation hat er sich in den vergangenen Wochen sehr professionell verhalten und die Mannschaft so gut er konnte unterstützt." Mascarell war 2018 nach zwei Jahren als Leihspieler für Eintracht Frankfurt für rund zehn Millionen Euro von Real Madrid nach Gelsenkirchen gekommen. In der Abstiegssaison war Mascarell zeitweise Kapitän der Königsblauen. In Amine Harit versucht Schalke noch einen weiteren prominenten Spieler bis zum 31. August zu transferieren.
"Der Markt ist in Bewegung. Es werden noch schöne drei Wochen. Nicht nur die Gerüchte, sondern auch die Inhalte werden konkreter. Wir geben jeden Tag Vollgas, um uns bestmöglich aufzustellen", hatte Sportdirektor Rouven Schröder Anfang des Monats verkündet. Laut Medienberichten aus der Türkei soll Galatasaray Istanbul Interesse an einer Verpflichtung von Offensivspieler Harit haben, konkret wurde das Interesse zumindest bisher aber noch nicht.
"Das ist die Realität beim FC Schalke"
Der FC Schalke, der im Sommer nach einer beispiellosen Talfahrt aus der Bundesliga abgestiegen war, steckt auch in der neuen sportlichen Heimat schon wieder in der Krise: Vier Punkte aus den ersten vier Partien entsprechen nicht dem Anspruch des Großklubs, die jüngste 1:4-Klatsche bei Jahn Regensburg sorgte auch intern für Ärger. Dominick Drexler, der neue Spielmacher der Knappen, richtete hart über sich und seine Kollegen: "Wir haben eine sehr schlechte Leistung gezeigt. Jeder Spieler, der auf dem Platz stand, muss sich selbst hinterfragen, damit wir als Mannschaft besser funktionieren. Ich werde jeden Spieler in die Pflicht nehmen, mich selbst auch und dann hoffe ich, dass wir bereits in der nächsten Woche gegen Düsseldorf ein anderes Gesicht zeigen werden."
Nachbesserungen am Kader sind aber wohl nicht drin, selbst wenn durch die Abgänge der Großverdiener frische Mittel freigeschaufelt werden. "Die erzielten oder noch zu erzielenden Erlöse fließen eins zu eins in andere Töpfe, nicht in den sportlichen Budget-Topf. Das ist die Realität beim FC Schalke 04", hatte Schröder schon voher in einem Interview mit dem "Kicker" klargestellt. Der Klub ist hoch verschuldet, der Spielraum für den Kader sei gering. "Dies war mir aber von Tag eins an klar bewusst und wurde von uns auch so kommuniziert."
Quelle: ntv.de, ter/dpa