Nürnberg enttäuscht FC St. Pauli stürmt magisch an die Spitze
25.07.2021, 16:19 Uhr
Die weltberühmten Kiezkicker verlebten einen freudigen Sonntagnachmittag. Sie jubelten häufig.
(Foto: picture alliance / nordphoto GmbH)
In den letzten Spielen des ersten Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga stürmt der FC St. Pauli an die Spitze. Bei Gegner Kiel debütiert ein ehemaliger Bayern-Spieler. Der wird ausgepfiffen. Die Zuschauer sind wieder da. Auch in Sandhausen und Nürnberg.
Leart Paqarada hat den FC St. Pauli im Nordderby gegen Holstein Kiel zum Sieg geführt. Die Hamburger setzten sich in der 2. Fußball-Bundesliga gegen die Schleswig-Holsteiner mit 3:0 (1:0) durch. Vor 8900 Zuschauern im Millerntor-Stadion brachte Linksverteidiger Paqarada St. Pauli mit seinem Distanzschuss aus rund 25 Metern früh in Führung (11. Minute). Der mit links getretene Ball schlug unhaltbar für Holstein-Torhüter Ioannis Gelios im rechten oberen Winkel ein. Daniel-Kofi Kyereh (62.) und Guido Burgstaller (90.+1) erhöhten auf 3:0.
Torchancen erspielte sich fast nur der Gastgeber. Burgstaller vergab zwei weitere Möglichkeiten zum Ausbau der Führung. Die im Vergleich zur Vorsaison leicht veränderte St.-Pauli-Mannschaft spielte gepflegter, war aggressiver. Die Kieler, die dagegen auf fünf Leistungsträger der Vorsaison verzichten müssen, konnten ihre bekannte Offensivpower noch nicht auf den Rasen bringen. Kiel gab im Sturm Bayern-Leihgabe Fiete Arp den Vorzug. Doch der 21-Jährige, der aufgrund seiner HSV-Vergangenheit von den Fans ausgepfiffen wurde, hatte einen schweren Stand gegen die sattelfeste Abwehr der Hamburger. St. Pauli deutete an, warum die Mannschaft von Trainer Timo Schultz zu den Geheimfavoriten auf den Aufstieg gezählt wird.
Düsseldorf souverän
Ebenfalls gut gestartet ist die Fortuna aus Düsseldorf. Torjäger Rouwen Hennings sorgte mit einem Doppelpack in der 56. und 62. Minute (Foulelfmeter) für einen verdienten 2:0 (0:0)-Sieg des Aufstiegskandidaten beim SV Sandhausen. Den im Vergleich zur vergangenen Spielzeit stark veränderten Gastgebern, die mit acht Neuzugängen begannen, reichten starke 30 Minuten vor der Pause nicht, um wenigstens einen Punkt zu holen.
Düsseldorf begann vor 3454 Zuschauern überlegen, einen Kopfball von Christoph Klarer parierte Sandhausens Torwart Patrick Drewes (3.). Danach traten die Gäste beim ersten Pflichtspiel unter ihrem neuen Trainer Christian Preußer jedoch zu verhalten auf, und Sandhausen kam besser ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel war es jedoch Hennings, der innerhalb von sechs Minuten für die Entscheidung sorgte. Erst staubte er aus wenigen Metern ab, dann verwandelte er einen Strafstoß nach einem Foul von Oumar Diakhite am Düsseldorfer Offensivtalent Shinta Appelkamp. Danach brachte die Fortuna den Vorsprung dank ihrer höheren individuellen Qualität routiniert über die Zeit.
Nürnbergs Fehlstart
Der 1. FC Nürnberg ist im dritten Zweitliga-Jahr in Folge nur mühsam aus den Startlöchern gekommen. Auch mit erstmals wieder 11.089 Fans im Rücken wollte ihnen kein Top-Start nach zwei düsteren Spielzeiten gelingen. Beim 0:0 gegen Erzgebirge Aue blieb auch ein Sturmlauf in der zweiten Spielhälfte ohne krönenden Abschluss. Der Club drängte vehement, aber auch die von Trainer Robert Klauß gebrachten Joker zündeten am Ende nicht. Aue verteidigte angeführt vom extrem zweikampfstarken Dirk Carlson gut, setzte nach vorne Nadelstiche und verdiente sich so den Punkt.
Quelle: ntv.de, sue/dpa