Vierter Trainer der Saison Fanliebling Svensson soll Mainz 05 retten
04.01.2021, 14:08 Uhr
Neuer Trainer mit Stallgeruch: Bo Svensson.
(Foto: dpa)
Die Rettungsmission des FSV Mainz 05 liegt nun in den Händen von Bo Svensson. Der ehemalige Spieler und Nachwuchscoach der Rheinhessen soll nun als bereits vierter Cheftrainer der Saison den Absturz in die 2. Fußball-Bundesliga verhindern.
Auch Bo Svensson dürfte über den aufmüpfigen Auftritt des FSV Mainz 05 gestaunt haben. Ausgerechnet beim FC Bayern spielte der Krisenklub die "beste" Halbzeit "der bisherigen Saison. Es war Wahnsinn, wie die Jungs sich reingehauen haben", schwärmte Schlussmann Finn Dahmen. Trotz des deutlichen 2:5 (2:0) sendeten die Rheinhessen vor dem Start des neuen Trainers ein kraftvolles Zeichen im Abstiegskampf.
Am Dienstag wird Svensson (41) wohl in Mainz als Retter vorgestellt. "Die Verträge liegen vor, sind aber noch nicht unterschrieben. Deshalb werde ich keinen Namen bekannt geben", erklärte der neue Sportdirektor Martin Schmidt zwar bei Sky. Dass der frühere Mainzer Profi, Junioren- und Co-Trainer das Amt beim Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga übernehmen wird, gilt aber als sicher.
Aufbruchstimmung dank Heidel?
Der Däne, der aktuell noch den österreichischen Zweitligisten FC Liefering trainiert, übernimmt eine Mannschaft, die sich offenbar gegen den drohenden Abstieg stemmen will. Nach der Rückkehr des verehrten Christian Heidel als Sportvorstand und von Ex-Trainer Schmidt scheint sich Aufbruchsstimmung am Bruchweg auszubreiten. Mit Svensson, dem dritten Rückkehrer im Bunde, soll die Wende gelingen.
Und die Niederlage in München macht Mut. Selbst die letztlich übermächtigen Bayern zollten Respekt. Vor allem im ersten Durchgang "war Mainz uns klar voraus", sagte Antreiber Joshua Kimmich. Hansi Flick bescheinigte den Gästen einen "frechen" und "mutigen" Auftritt. Im Gegensatz zu einigen trostlosen Leistungen vor der Winterpause steckte Leben in der Mannschaft - auf und neben dem Feld. "Es war Wahnsinn, wie die Jungs vorne gekämpft haben, wir haben uns gegenseitig gepusht", sagte Dahmen.
"Wir haben sie extrem gereizt"
Mit Leidenschaft, Motivation und zielstrebigem Umschaltspiel schnupperten die 05er gegen den Serienmeister dank der Treffer von Jonathan Burkardt (32.) und Alexander Hack (44.) über eine Halbzeit an der Sensation. "Wir haben sie extrem gereizt und ein tolles Gesicht gezeigt", sagte Aushilfscoach Jan Siewert. Erst nach der Pause offenbarte sich der Qualitätsunterschied. Und dennoch könnte die Niederlage der Startschuss einer furiosen Aufholjagd werden - darauf hoffen zumindest die Mainzer. "Ich bin nichtsdestotrotz stolz und hoffe, dass sich die Jungs in den nächsten Wochen belohnen", sagte Siewert, der den Platz auf der Bank räumt und wieder seine Aufgaben im Nachwuchsbereich übernimmt.
Schon im Derby gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker bei ntv.de) muss es wohl Svensson richten. "Ich würde mich freuen, wenn er kommt", sagte Burkardt. Auf den vierten Mainzer Trainer in dieser Spielzeit wartet angesichts von nur sechs Punkten aus 14 Spielen eine Mammutaufgabe. Doch im Team ist immerhin die Zuversicht zurück.
Quelle: ntv.de, tno/dbe/dpa