Confed Cup in Südafrika Fehlstart und Torfestival
14.06.2009, 22:48 UhrAsien-Meister Irak hat zum Auftakt des Confederations Cups in Südafrika die Partystimmung der Gastgeber getrübt. Dem farbenfrohen Fest vor dem Turnierstart folgte ein dröges Eröffnungsspiel. Tore fielen erst beim Auftritt von Europameister Spanien gegen Neuseeland.
Die Vuvuzela-Klänge der Fans sind noch nicht verstummt, doch Südafrikas Fußball-Party hat gleich zum Auftakt des Confederations Cups einen Dämpfer erhalten. Der WM-Gastgeber von 2010 kam zum Auftakt der Mini-Weltmeisterschaft nicht über ein 0:0 gegen Asien-Meister Irak hinaus und erlitt einen Rückschlag im Kampf um den Einzug ins Halbfinale.
Auf ein großes Spiel hatten die Fans im Ellis-Park-Stadion von Johannesburg, darunter Südafrikas Staatspräsident Jacob Zuma, gehofft. Sie hofften vergebens. Stattdessen bekamen sie nach der farbenfrohen Eröffnungsfeier im ersten Turnierspiel einen faden Kick zu sehen. Erst in der zweiten Partie der Gruppe A fielen Tore: Europameister Spanien ließ den Neuseeländern beim 5:0-Erfolg keine Chance.
Südafrika steht sich selbst im Weg
Die Südafrikaner haderten derweil mit der Chancenverwertung. "Wir haben das Spiel die ganze Zeit kontrolliert und hatten gute Chancen, ein Tor zu schießen. Jetzt müssen wir uns auf Neuseeland vorbereiten, da müssen wir noch mehr angreifen", sagte Südafrikas brasilianischer Trainer Joel Santana mit Blick auf das zweite Spiel am Mittwoch. Der zum Mann des Tages gekürte Teko Modise ergänzte: "Ein Unentschieden ist okay für das erste Spiel. Wir haben einfach zu viele Chancen vergeben."
Damit spielte er vor allem auf die kuriose Szene an (83.), als sich ausgerechnet Stürmer Bernard Parker als Torverhinderer erwies und einem Kopfball seines Teamkollegen Kagisho Dikgacoi kurz vor Überschreiten der Linie im Wege stand.
Milutinovic ist "glücklich"
Zufrieden war Trainer-Weltenbummler Bora Milutinovic mit dem Auftritt seiner Iraker: "Ich bin glücklich über diesen Punkt. Er ermöglicht uns, uns für das Halbfinale zu qualifizieren. Wir können dieses Ergebnis jetzt zwei Tage lang genießen." Dann bekommt es die Mannschaft des Serben mit dem Gruppen-Favoriten Spanien zu tun.

Viel Lärm um nichts: Die Fans auf den Rängen waren aktiver als die Akteure auf dem Rasen.
(Foto: REUTERS)
48.827 Zuschauer in der fast voll besetzten Arena sorgten mit ihren Vuvuzelas genannten Tröten für einen ohrenbetäubenden Lärm, diese ausgelassene Stimmung übertrug sich allerdings nicht auf den Rasen. Denn nach einem farbenfrohen afrikanischen Reigen bei der Eröffnungsfeier ließen die beiden Mannschaften zum Turnierstart jeglichen Spielwitz und Kreativität vermissen.
Ein Torschuss in Hälfte eins
Die zunächst ohne den Ex-Dortmunder Steven Pienaar angetretenen Gastgeber konnten ihre Nervosität vor der großen Kulisse nicht abstreifen und leisteten sich zu viele Fehler im Aufbau. Der von Milutinovic defensiv eingestellte Außenseiter wirkte sogar bisweilen gefälliger in der Spielanlage. Den Kasten von Itumeleng Khune, der den Vorzug vor dem Bielefelder Rowen Fernandez erhalten hatte, konnte der Asien-Meister von 2007 aber nicht in Gefahr bringen. Dabei präsentierte sich die Abwehr der Südafrikaner um den hölzern wirkenden 2,00-Meter-Mann Matthew Booth längst nicht sattelfest.
Ein Schuss von MacBeth Sibaya, den der irakische Schlussmann Mohammed Kassid mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte (14.), war die ganze Offensiv-Ausbeute einer enttäuschenden ersten Halbzeit. Im zweiten Durchgang zog Santanas Team zwar das Tempo an, doch spätestens an der Strafraumgrenze waren die Südafrikaner meist mit ihrem Latein am Ende. Die Iraker beschränkten sich gegen Ende einer Partie, die keinen internationalen Ansprüchen genügte, vorwiegend darauf, das Spielgerät von ihrem Gehäuse fernzuhalten.
Torres in Torlaune
Europameister Spanien erwischte dagegen einen Auftakt nach Maß in den Confederations Cup. Bei der 5:0 (4:0)-Torgala in Rustenburg gegen Außenseiter Neuseeland war Fernando Torres der Mann des Abends.
Der Stürmerstar des FC Liverpool legte mit einem Blitz-Hattrick (6./14./17. Minute) die Grundlage zum Sieg der "Furia Roja", die ihre imposante Rekordserie auf 33 Länderspiele ohne Niederlage ausbaute. Vor nur 15.000 Fans im Royal Bafokeng Stadion waren Cesc Fabregas (24.) und David Villa (48.) die weiteren Torschützen für die Spanier.
Quelle: ntv.de, dpa