Fußball

Spaß ist zurück beim FC Bayern Flick schweigt zu "Poch", scherzt über Müller

Der Job als Cheftrainer des FC Bayern macht Hansi Flick Freude. Er setzt auf einen ganz eigenen Umgangsstil mit den Münchner Stars. In Düsseldorf erfolgt nun der Aufbruch in vier intensiven Wochen bis Weihnachten. Die Bayern-Bosse haben derweil in der Trainerfrage "alle Optionen".

Hansi Flick hat "Spaß". Spaß an der Arbeit als Cheftrainer des FC Bayern. Mindestens acht weitere Spiele darf der 54-jährige Chef sein - und dann? Genau da zeichnet den Ex-Profi im aufgeregten Fußballgeschäft eine wohltuende Unaufgeregtheit aus. Und darum kann Flick nach seinem tollen Zwei-Siege-Start auch mit der einstweiligen Beförderung bis Weihnachten gut leben. "Mit der Lösung bin ich absolut zufrieden", sagte er vor dem Bundesliga-Gastspiel des deutschen Meisters am Samstag (15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) bei Fortuna Düsseldorf.

Flicks Acht-Spiele-Plan steht. Der lautet: Weiter gewinnen - und so auch weiter für sich persönlich werben. "Bei Bayern München ist es wichtig, dass du Spiele gewinnst", erklärte Flick während der Pressekonferenz am Mittag, in der er zu seinem aktuellen Status sagte: "Es ist eine Sache, die mir einfach Spaß macht." Und er gab - nach dem geglückten Anfangsprojekt gegen Piräus (2:0) und Borussia Dortmund (4:0) - zu: "Man denkt schon mittelfristiger." Flick konzentriert sich auf seine Arbeit mit der Mannschaft, mit der er spätestens Weihnachten auch in der Bundesliga oben stehen will. Düsseldorf, Roter Stern Belgrad, Bayer Leverkusen und das Topspiel bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach heißen die nächsten Aufgaben, die wegweisend sein werden.

"Nicht meine Aufgabe, Kollegen zu analysieren"

Womöglich auch für die dauerhafte Nachfolge von Trainer Niko Kovac. "Das Entscheidende ist, dass der Verein Zeit hat", sagte Flick. Die Bosse hätten "alle Optionen zu gucken, was sie für die Zukunft wollen". Welche Namen kursieren, interessiere ihn nicht, sagte Flick, angesprochen auf den bei Tottenham Hotspur gefeuerten Argentinier Mauricio Pochettino. "Es ist nicht meine Aufgabe, Trainerkollegen zu analysieren", wehrte er ab. Vom Chefposten zurück ins zweite Glied? Diesen Automatismus im Falle der Verpflichtung eines neuen Chefcoaches bejaht Flick nicht (mehr). "Fußball ist nicht planbar. Ich möchte alles abwarten, wie die Entwicklung ist. Und dann werde ich mich entscheiden."

Er muss jetzt erst mal beweisen, dass der positive Neustart mit ihm auch zukunftsfähig ist. "Die zwei Spiele waren etwas Besonderes", sagte er rückblickend auf Piräus und den BVB. Jetzt kommt der Alltag, jetzt geht es um Kontinuität. In Düsseldorf wartet ein Gegner, der in Rouwen Hennings (neun Saisontore) einen Torjäger hat, vor dessen Effektivität Flick seine neuformierte Abwehrkette um David Alaba warnt.

"Spielstil ein bisschen verändert"

Flick hat indes keinen Grund, seine Siegerelf zu verändern. Die Unzufriedenheit bei Reservisten wie Philippe Coutinho oder Thiago könnte damit wachsen. "Wir haben den Spielstil ein bisschen verändert", erläuterte Flick die Bankrolle dieser Stars. Er setzt(e) im Mittelfeld auf Spieler, "die gegen den Ball den Ticken besser sind". Joshua Kimmich, Leon Goretzka - und auch Thomas Müller, auch wenn der seit sieben Monaten in der Liga nicht mehr getroffen hat.

Flick schätzt vor allem den Teamworker Müller. "Er gibt einer Mannschaft Impulse, hat taktisch ein hohes Verständnis. Was er in den letzten zwei Spielen abgerackert hat, weit über zwölf Kilometer." Aber er weiß auch: "Thomas ist auch für einen Trainer immer eine große Herausforderung. Man weiß nie, was jetzt für ein Spruch kommt", scherzt Flick. Eine Herausforderung, die der Coach aber offenbar sehr gut meistert. Denn Müller blüht wieder auf: "Ich sehe mich in der Verantwortung, viel zu organisieren, viel Laufarbeit zu leisten, viel Struktur zu geben." Flick setzt auf seinen eigenen Umgangsstil mit den Stars. Der lautet, "offen und ehrlich" mit den Spielern zu kommunizieren: "Ich möchte keinem etwas vorgaukeln." Keine Frage: Der Chef-Job macht ihm Spaß.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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