Rückschläge in der Europa League Frankfurt verzockt sich, Freiburg sieglos
07.11.2013, 21:20 Uhr
Im Spiel schienen die Frankfurter wie vom Pech verfolgt.
(Foto: dpa)
Die erste Halbzeit in Tel Aviv ist für Eintracht Frankfurt indiskutabel, nach der Pause reicht es nur für zwei Anschlusstreffer. Freiburg spielt ein trostloses Remis und erreicht nur einen Punkt. Trotzdem haben beide Mannschaften noch Chancen auf die K.-o.-Runde der Europaliga.
Peinlicher Rückschlag für Eintracht Frankfurt, enttäuschende Nullnummer für den SC Freiburg: Die beiden Bundesliga-Vertreter sind am vierten Spieltag der Europa League sieglos geblieben, haben das Erreichen der K.o.-Runde aber weiter in der eigenen Hand. Während Frankfurt mit einem 2:4 (0:3) bei Maccabi Tel Aviv den vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten 32 kläglich verpasste, darf Freiburg trotz eines enttäuschenden 0:0 beim portugiesischen Vertreter GD Estoril weiter hoffen.
Frankfurt handelte sich durch die Rotations-Zockerei von Trainer Armin Veh die erste Europacup-Niederlage seit sieben Jahren ein. Die auf fünf Positionen neu besetzte Mannschaft Vehs blamierte sich in Israel besonders in der ersten Halbzeit, bleibt aber Tabellenführer der Gruppe F. In den verbleibenden zwei Partien reicht ein Punkt zum Weiterkommen, die nächste Chance haben die Hessen gegen Girondins Bordeaux am 28. November.
Glück rettet Frankfurt die erste Halbzeit
Eran Zahavi (14.) und der überragende Barak Itzhaki (30./35., 90.+4, Handelfmeter) schenkten den Hessen die ersten Europapokal-Gegentreffer der Saison ein, die Gäste leisteten sich dabei amateurhafte Fehler in der Defensive und standen am Rande eines Debakels. Srdjan Lakic (63.) und Alexander Meier (67./Handelfmeter) sorgten zumindest für Schadensbegrenzung. Frankfurt hatte in der völlig verpatzten ersten Halbzeit zudem Glück, dass Schiedsrichter Serge Gumienny (Belgien) ein klares Handspiel von Constant Djakpa im Strafraum übersah (17.). Am Ende bewahrte Torwart Kevin Trapp die Eintracht vor einer höheren Niederlage.
Vor 15.000 Zuschauern, darunter 2000 Eintracht-Fans, begann der UEFA-Pokalsieger von 1980 schwach und war sichtlich verunsichert. Die Rotation Vehs, der vier teilweise angeschlagene Spieler gleich in Frankfurt gelassen hatte, rächte sich von der ersten Minute an.
Beim ersten hohen Ball in den eigenen Strafraum versagten Innenverteidiger Bamba Anderson die Nerven, Zahavi war zur Stelle. Neun Minuten später hätte Itzhaki schon früher erhöhen können. Auch beim zweiten und dritten Gegentreffer half die Eintracht-Defensive fleißig mit. Aus dem Nichts kamen die Anschlusstreffer, doch die Hoffnung zerschlug sich in der Nachspielzeit.
Freiburg muss gewinnen
Freiburg steht nach einem weiteren trostlosen Remis mit dem Rücken zur Wand. In der Schlussphase sahen Nicolas Höfler (86.) und Karim Guede (88.) zu allem Überfluss die Gelb-Rote Karte. Im Kampf um den Einzug in die K.-o.-Phase helfen den Breisgauern in den ausstehenden zwei Spielen wohl nur zwei Siege.

Am 28. November geht es für Freiburg in das "Alles-oder-Nichts-Spiel" gegen den FC Sevilla.
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Nach einer ganz schwachen Begegnung vor 2014 Zuschauern belegt der SC mit drei Pünktchen in Gruppe H weiterhin den dritten Rang. Die Begegnung bei Slovan Liberec (sechs Punkte) am 28. November wird somit zum Alles-oder-Nichts-Spiel, ein Sieg würde den Sprung auf Platz zwei bedeuten. Am letzten Spieltag geht es gegen den FC Sevilla.
SC-Trainer Streich setzt auf Bundesliga
Dass SC-Trainer Christian Streich weiterhin der Bundesliga die größere Bedeutung einräumt, wurde schon vor dem Anpfiff sichtbar. U21-Nationalspieler Matthias Ginter hatte die Reise an die Atlantik-Küste gar nicht angetreten, in der Defensive erhielten zudem Christian Günter sowie Kapitän Julian Schuster und Gelson Fernandes eine Pause. Auf insgesamt neun Positionen war der SC, der im ungewohnt offensiven 4-1-4-1-System antrat, von einem Pflichtpiel zum anderen zuletzt 1993 verändert.
Spielfluss wollte daher zu Beginn vor etwa 5000 Zuschauern nicht wirklich aufkommen. So musste in der 21. Minute ein Freistoß für den ersten Freiburger Torschuss herhalten - aus aussichtsreicher Position war der Versuch des tschechischen Rekordneuzugangs Vladimir Darida allerdings nicht mehr als ein Rückpass. Trotz der Einwechslung des etatmäßigen Stammstürmers Admir Mehmedi fehlte dem SC auch im zweiten Durchgang die nötige Durchschlagskraft, Chancen erspielten sich fortan nur die Hausherren.
Quelle: ntv.de, sid