Bittere Klatsche im EM-Finale Frankreich überrollt die DFB-Junioren
22.05.2015, 20:55 Uhr
Der Franzose Odsonne Edouard erhöhte sein EM-Trefferkonto im Finale gegen die DFB-Junioren von fünf auf acht Treffer.
(Foto: REUTERS)
Der deutsche Fußball-Nachwuchs muss eine bittere Final-Niederlage hinnehmen. Im Endspiel der U17-EM unterliegen die zuvor gegentorlosen DFB-Junioren gegen Frankreich unerwartet deutlich. Ein Franzose ragt dabei mit drei Treffern heraus.
Alles Daumendrücken der WM-Helden war vergebens: Die U17-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben die Krönung einer fast perfekten EM verpasst. Nach vier Siegen in vier Turnierspielen ohne Gegentor unterlag die Mannschaft von Trainer Christian Wück im Finale Frankreich mit 1:4 (0:1).

Dem DFB-Team im EM-Finale gegen Frankreich gelang nur ein Tor durch Erdinc Karakas. Dabei patzte der französische Keeper Luca Zidane.
(Foto: dpa)
Die ersten Gegentore waren gleich entscheidende, sie kosteten die deutsche Auswahl einen vierten EM-Triumph in dieser Altersklasse nach 1984, 1992 und 2009. Den Treffern des überragenden Odsonne Edouard (40./47./70.) von Paris Saint Germain hatten die deutschen Junioren in Burgas nur das zwischenzeitliche 1:2 durch Erdinc Karakas (50.) entgegenzusetzen. Gökhan Gül (beide VfL Bochum) unterlief zudem in der dritten Minute der Nachspielzeit ein Eigentor.
Die A-Prominenz des deutschen Fußballs fieberte im Lasur-Stadion oder in der Heimat vor dem Fernseher mit. Verbandspräsident Wolfgang Niersbach war eigens nach Bulgarien gereist. Aus der Heimat hatten unter anderem Weltmeister Mario Götze und Bundestrainer Joachim Löw gegrüßt - der sagte: "Ich traue dem Team diesen Titel ohne Weiteres zu."
"Unbedingt den Pott holen!"
Die Devise war eindeutig: Die zuvor unbezwungene Abwehr stabil halten, zugleich frisch nach vorne spielen - oder, wie Halbfinal-Siegtorschütze Janni Serra es formulierte: "Unbedingt den Pott holen!"
Das gestaltete sich gegen pfeilschnelle und technisch starke Franzosen allerdings extrem schwierig: In den ersten 20 Minuten zischten die Bälle nur so an Constantin Frommanns Tor vorbei. In der 25. Minute musste der Freiburger im Eins-gegen-eins gegen Reine Adelaide retten.
Kurz darauf wäre auf der anderen Seite Luca Zidane, Sohn der Ikone Zinédine Zidane und Held des Halbfinal-Elfmeterschießens gegen Belgien, bei einem Fernschuss Eggesteins chancenlos gewesen. Zidane war danach ein Unsicherheitsfaktor im Spiel der Franzosen, er ermöglichte auch nach dem Doppelschlag von Edouard mit einem krassen Fehler das deutsche Comeback. Die DFB-Abwehr wiederum war vor den Gegentreffern nicht konsequent genug.
Wie üblich war das Endspiel wieder ein Schaulaufen der Supertalente vor Scouts aus aller Welt. Deutsche Titelgewinner waren einst die späteren Weltmeister Bodo Illgner, Stefan Reuter, Mario Götze und Shkodran Mustafi. Bei der WM in Chile im Oktober könnte der deutsche Nachwuchs Historisches für den Juniorenbereich leisten: Ein Titelgewinn steht bislang noch nicht zu Buche.
Quelle: ntv.de, cwo/sid