2.Liga: Dresden schießt die Löwen ab Fürth stottert sich an die Spitze
02.10.2011, 15:46 Uhr
Am Ende konnten sich die Fürther über den Punkt mehr freuen als die Kollegen aus Karlsruhe.
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Nur durch ein Duseltor in allerletzter Sekunde kommt Fürth zu einem Remis in Karlsruhe. Dank des späten 2:2 führt das Team von Mike Büskens nun die Zweite Liga an. In München avanciert Michael Pote mit drei Toren zum Matchwinner für Dynamo Dresden. Tief in der Krise steckt der MSV Duisburg.
Die SpVgg Greuther Fürth bleibt trotz einer ganz schwachen Leistung Tabellenführer in der 2. Fußball-Bundesliga. Das Team von Trainer Mike Büskens kam beim Abstiegskandidaten Karlsruher SC zwar nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus, liegt in der Tabelle aber noch einen Zähler vor Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt. Allerdings müssen die Fürther im nächsten Heimspiel auf Asen Karaslawow verzichten, der in der 84. Minute die Gelb-Rote-Karte sah.

Nichts für schwache Nerven: Der Spielverlauf trieb KSC-Trainer Scharinger in den Wahnsinn.
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Vor 13.245 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion drehten Gaetan Krebs (69.) und Giuseppe Aquaro (85.) das Spiel in der zweiten Halbzeit zunächst zugunsten der Gastgeber. Der kasachische Nationalspieler Heinrich Schmidtgal hatte Fürth mit seinem zweiten Saisontreffer früh in Führung gebracht (19.). Sekunden vor dem Ende sorgte Mergim Mavraj dann doch noch für den 2:2-Endstand (90.+2).
Der KSC war über weite Strecken der Partie die deutlich bessere Elf. Bogdan Müller hatte in der zweiten Minute zunächst großes Pech, als sein Schuss am Pfosten des Fürther Tores landete. Auch anschließend dominierten die Badener, ehe Schmidtgal die erste Chance der Fürther zum 1:0 nutzte. Anschließend wurde das Spiel vor allem vonseiten der Karlsruher extrem ruppig geführt, die Nerven lagen blank.
Auch nach der Pause kamen die Badener, die nach zuvor fünf Niederlagen in Folge am vergangenen Wochenende beim 1:1 in Rostock wieder einen Punktgewinn gefeiert hatten, besser aus der Kabine. Doch Tormöglichkeiten blieben im zweiten Abschnitt zunächst Mangelware, ehe Müller freistehend die Latte traf (68.) und eine Minute später Krebs für den Ausgleich sorgte. Aquaro sorgte dann für die vielumjubelte Führung, ehe Mavraj die KSC-Fans mit seinem glücklichen Last-Minute-Treffer schockte: Sein Schuss ging an die Latte, doch der Ball fand vom Hinterkopf von Delron Buckley den Weg über die Linie.
Pote brilliert in München
Mickael Pote hat den Negativtrend von Dynamo Dresden nahezu im Alleingang gestoppt und den Münchner Löwen einen erneuten Rückschlag zugefügt. Der 26 Jahre alte Nationalspieler aus Benin brachte die Sachsen mit einem Dreierpack (13./16./60.) beim 4:2 (2: 0) auf die Siegerstraße und sorgte nach zuletzt zwei Niederlagen wieder für ein Dresdner Erfolgserlebnis. Das vierte Tor der Gäste ging auf das Konto des Franzosen Romain Bregerie (59.). Die Ehrentore erzielte Daniel Bierofka (65./90.+2).
1860 München indes verliert immer mehr den Anschluss an die Spitzengruppe. Eine Woche nach dem 0:2-Pleite gegen die SpVgg Greuther Fürth kassierte der ehemalige Bundesligist die zweite Schlappe in Folge. Außerdem sah Sechzig-Profi Stefan Buck in der 55. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte, es war bereits der zweite Platzverweis für den Abwehrspieler in dieser Saison.
Vor 35.000 Zuschauern in der Allianz Arena bewies Dresdens Matchwinner Pote, der im August vom französischen Erstligisten OGC Nizza zum achtmaligen DDR-Meister gewechselt war, mit seinem ersten Doppelpack für die Gäste gleich in der Anfangsphase seine Torgefährlichkeit. Zunächst war Pote mit dem Kopf zur Stelle, seinen Rechtsschuss zum 2:0 fälschte Buck noch leicht ab. Kurz vor der Halbzeit hätte der gebürtige Franzose fast noch seinen dritten Treffer erzielt. Doch Löwen-Keeper Gabor Kiraly war rechtzeitig zur Stelle. Den dritten Treffer holte Pote aber in der zweiten Hälfte nach.
Paderborn stürzt MSV in Not
Ein Patzer von Florian Fromlowitz hat den MSV Duisburg noch tiefer in die Krise gestürzt. Gegen den SC Paderborn lenkte der Torwart der Zebras den Schuss von SC-Stürmer Nick Proschwitz (77.) ins eigene Tor und sorgte damit im Alleingang für die sechste Saisonpleite des MSV. Während die Gäste durch das 1:0 (0:0) in Duisburg weiter an der Spitzengruppe der Liga schnuppern, belegt der MSV nur den 16. Platz, der am Ende der Saison in die Abstiegs-Relegation führen würde.

Paderborn war der glückliche Sieger in einem chacenarmen Spiel.
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Beide Mannschaften kamen schwungvoll in die Partie, ohne sich aber nennenswerte Chancen herauszuspielen. Die 11.327 Zuschauer in Duisburg mussten bis zur 15. Minute auf die erste Gelegenheit ihrer Zebras warten, Neuzugang Valeri Domowtschiski scheiterte aber aus kurzer Distanz am stark reagierenden SC-Torwart Lukas Kruse. Auf der Gegenseite rettete Bruno Soares nach einer Flanke von Alban Meha vor dem einschussbereiten Proschwitz (34.) Bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Markus Fritz (Korb) verflachte die Partie, beide Teams kamen zusammen auf nur fünf Torschüsse.
Nach der Pause versuchte der MSV, das Spiel zu kontrollieren. In der 56. Minute hatte wieder Domowtschiski die Möglichkeit, sein Team in Führung zu bringen - sein Schuss in Höhe des Elfmeterpunkts wurde aber abgeblockt. Teamkollege Kevin Wolze machte es nicht viel besser und schoss Kruse in direkt die Arme (66.). Knapp zehn Minuten später dann der Schock für den MSV: Den eigentlich unplatzierte Schuss von Proschwitz ließ Fromlowitz von seinem rechten Arm ins eigene Tor abprallen (77.).
Quelle: ntv.de, sid