Fußball

Matthäus will Tönnies zurück Fußball-Legenden schlagen beim FC Schalke Alarm

Stevens ist in tiefer Sorge um einen "ruinierten" FC Schalke.

Stevens ist in tiefer Sorge um einen "ruinierten" FC Schalke.

(Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto)

Neuer Trainer, gleiches Desaster. Beim FC Schalke regiert sportlich nur das Chaos, der Abstieg in die 3. Liga ist eine ernstzunehmende Gefahr. Das schockiert Klub-Ikonen und Experten gleichermaßen. Da wird sogar der verklärte Blick in die Vergangenheit gewagt.

Huub Stevens befürchtet im Falle eines Schalker Abstiegs in die 3. Liga gravierende Folgen für den Klub. "Das ruiniert den Verein. Es ist kein lebenswürdiger Fußball mehr, wenn man in die 3. Liga absteigt", sagte der Schalker Jahrhunderttrainer in der "ran Bundesliga Webshow". "Das muss man jedem anmerken und jeder muss auch dagegen kämpfen, dass das nicht passiert. Es kann nicht sein, dass Schalke in der 3. Liga spielt", monierte der bald 70-Jährige.

Auch Klub-Idol Klaus Fischer warnte: "Die Gefahr ist riesengroß." Er erklärte: "Wir stehen ganz, ganz unten, mit dem Rücken zur Wand. Das ist sehr, sehr bedenklich." Nach dem desaströsen 0:3 beim Karlsruher SC, als Trainer Karel Geraerts sein Debüt gab, belegt der Bundesliga-Absteiger Relegationsplatz 16. Fünf Punkte fehlen bereits auf Rang 15.

"Man muss nicht immer die Schuld beim Trainer suchen. Man muss auch mal die Schuld bei den Spielern suchen. Ich glaube, dass die Spieler wachgerüttelt werden müssen", forderte Stevens, der 1997 mit Schalke den UEFA-Cup gewann und 2001 sowie 2002 den DFB-Pokal nach Gelsenkirchen holte. Über die Verpflichtung von Geraerts, dessen Arbeit er nicht bewerten könne, sagte Stevens: "Ob dieser Trainer der richtige Mann ist, weiß ich nicht. Bis jetzt zahlt es sich nicht aus."

Den energielosen Schalker Auftritt beim KSC fand Stevens inakzeptabel, ebenso die schwache Laufleistung. "Du kannst das eine oder andere Spiel verlieren, aber du darfst nicht durch eine Mannschaft wie den KSC weggespielt werden. Mit allem Respekt vor Karlsruhe, aber das darf nicht sein, das geht nicht."

Sehnsucht nach Assauer und Tönnies

Dass die Fans der Königsblauen dem Team am Sonntag sogar die Unterstützung verweigerten, können Fischer und Stevens nachvollziehen. "Kein Wunder bei dem, was die Mannschaft da abliefert", so Fischer. "Die gehen zu jedem Spiel und müssen sich das Elend anschauen", sagte Stevens, bemerkte aber auch: "Ich finde nur nicht gut, dass die Ultras so viel Macht haben im Moment. Das ist nicht so gut. Darum müsste sich eigentlich wieder eine Person wie Rudi Assauer früher kümmern. Und die Leute an die Hand nehmen und zeigen, in welche Richtung es geht."

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Ähnlich sieht es auch Lothar Matthäus. Der Ex-Manager und auch der frühere Vorsitzende des Schalker Aufsichtsrats, Clemens Tönnies, seien "erfahrene Leute" gewesen, "die den Klub, ähnlich wie Uli Hoeneß beim FC Bayern, als Vaterfiguren und Führungspersönlichkeiten im Griff hatten", so der 62-Jährige: "Ich wüsste momentan gar nicht, wer bei Schalke das Gesicht des Vereins ist." Matthäus monierte: "Mir fehlt die Führung."

Er hofft daher auf eine Rückkehr von Tönnies. "Als Clemens Tönnies noch da war, hatte der Verein Erfolg, hat in der Champions League gespielt. Davon kann man jetzt nur noch träumen", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne: "Ich würde mir wünschen, einen Clemens Tönnies zurückzuhaben, damit es mit Schalke wieder aufwärtsgeht." Bis vor drei Jahren war der Unternehmer im Klub aktiv, im Juni 2020 räumte er seinen Posten, nachdem er sich rassistisch geäußert hatte und für viele nicht mehr tragbar war.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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