Dreifachbestrafung bleibt, Turbane kommen Fußball-Regelhüter verweigern Videohilfen
01.03.2014, 14:02 UhrKonsequent konservativ, das gilt auch weiterhin für die Regeln im Weltfußball. Zusätzliche Hilfstechnik für Schiedsrichter bleibt verboten, die höchst umstrittene Dreifachbestrafung für Torhüter in Kraft. Eine Neuerung gibt es trotzdem.
Es bleibt dabei: Außer der Torlinientechnologie soll es im Fußball vorerst keinen weiteren Einsatz von Videobeweisen und damit von technischen Hilfen für Schiedsrichter geben. Das teilten die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) nach ihrer Jahressitzung in Zürich mit. Generalsekretär Jérôme Valcke vom Fußball-Weltverband Fifa schloss eine Änderung zwar langfristig nicht aus. Derzeit sei daran aber nicht gedacht.

Die Argumente von Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke beginnen weiterhin mit: "Es besteht die Gefahr ..."
(Foto: dpa)
"Es besteht die Gefahr, dass der Videobeweis den Charakter des Spiels ändert", sagte Valcke. Zudem gebe es Bedenken, dass bei längeren Unterbrechungen für die Ansicht von Zeitlupen derweil Werbung bei den Fernsehübertragungen eingespielt werden könnte. Sportarten, in denen der Videobeweis angewandt werde, würden anders gespielt als Fußball, meinte Valcke und nannte Rugby als Beispiel. Dort gebe es Zeit zwischen den Spielaktionen.
Auch an der sogenannten Dreifachbestrafung solle nicht gerüttelt werden, erklärte Valcke. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte darum gebeten, das Thema zu diskutieren. Notbremsen im Strafraum werden derzeit mit einer Roten Karte, einem Elfmeter und einer Sperre geahndet. Nach Meinung der Ifab soll es für grobe Fouls weiterhin einen Platzverweis geben. Torhüter sollten nicht mit einer Verwarnung davonkommen, wenn sie einen Stürmer im Strafraum absichtlich heftig attackierten. Ob eine Notbremse ein heftiges Foul ist, bleibt demnach weiterhin Ermessenssache des Schiedsrichtergespanns.
Schleier und Turban auf dem Platz
Neu ist, dass der Fußball-Weltverband Fifa Spielern und Spielerinnen künftig das Tragen von Schleier oder Turban auf dem Platz erlaubt. "Es wurde entschieden, dass Spielerinnen eine Kopfbedeckung tragen dürfen", sagte Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke. Dies gelte auch für Männer.
Im vergangenen Jahr hatte der kanadische Fußballverband CSA einen entsprechenden Antrag gestellt, da Anhänger der Sikh-Religion in der Provinz Quebec mit Turban spielen wollten. Damals hatte die Fifa eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid