St. Pauli setzt Köln unter Druck Geißböcke stemmen sich gegen "Fußballgott"
08.02.2019, 13:39 Uhr
Im Kiez haben sie derzeit gut Lachen: St. Pauli ist neuerdings erster Hamburg-Verfolger.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Plötzlich ist es beim 1. FC Köln doch nochmal ganz eng. Der souveräne Wiederaufstieg gerät ins Wanken, denn an den Topteams der starken zweiten Fußball-Liga stoßen sich die Geißböcke die Hörner ab. Der FC St. Pauli weiß zu allem Überfluss auch noch einen "Fußballgott" in seinen Reihen.
Es kommt gerade viel zusammen für den 1. FC Köln. Zwei Niederlagen nacheinander, der direkte Aufstiegsplatz ist erstmal weg - und jetzt muss der Top-Favorit der zweiten Fußball-Bundesliga sich auch noch mit dem "Fußballgott" herumschlagen. Alex Meier kommt an diesem Freitag (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) mit dem FC St. Pauli zum Spitzenspiel nach Müngersdorf, und das bedeutet: Es könnte ungemütlich werden.

Heimgekehrt und im Topspiel gegen Union gleich mal Doppeltorschütze für St. Pauli: Alex Meier.
(Foto: imago/Claus Bergmann)
"Wenn man Klasse hat, dann kann man auch ohne Spielpraxis einschlagen", sagt Kölns Geschäftsführer Armin Veh mit einiger Ehrfurcht über Meier, "das hat er gerade gezeigt." Denn mit zwei Treffern hat der 36-Jährige seinen neuen alten Klub St. Pauli gerade erst zum Sieg in einem anderen Topspiel geführt, 3:2 hieß es am Ende gegen den in dieser Saison ziemlich oft unschlagbaren 1. FC Union Berlin. Und plötzlich ist St. Pauli Tabellenzweiter - und Köln nur noch Dritter.
Bei einer Niederlage würde der Abstand des FC, der am 27. Februar noch das Nachholspiel in Aue ausstehen hat, auf die direkten Aufstiegsplätze auf vier Punkte anwachsen. Im schlimmsten Fall droht gar das Abrutschen auf Platz sechs. Meiers Klasse ist dabei nur das eine Problem der Kölner. In den vergangenen 15 Jahren hatte er sich in Frankfurt den Beinamen "Fußballgott" erspielt, im Winter kehrte er nun nach St. Pauli zurück. "Einen Spieler seiner Klasse kann man nicht komplett ausschalten", sagt Kölns Trainer Markus Anfang. "Wir müssen verhindern, dass er in Abschlusssituationen kommt." Paulis Coach Markus Kauczinski will den Hype aber nicht forcieren: "Wir bestehen nicht nur aus Alex Meier. Alex ist Teil des Ganzen. Er hat auch gezeigt, dass er gar nicht mehr sein will. Wir sind ein Team."
Nur ein Sieg gegen Top 7
Kölns anderes Problem ist: Die Mannschaft gilt zwar als Topfavorit, noch vor Spitzenreiter Hamburger SV. Auch Kauczinski sieht das so. Der FC sei eine "individuell starke und eingespielte Mannschaft, einfach ein Top-Team, wahrscheinlich das beste der Liga". Doch in den Duellen mit den Besten wurde der FC diesem Ruf nicht gerecht. Gegen die Top 7 der Tabelle holte Köln gerade mal einen Sieg.
Drei Niederlagen und drei Unentschieden bei 11:13 Toren - das sieht nicht nach der Bilanz eines Aufsteigers aus. "Irgendwann muss es uns gelingen, solche Spiele zu gewinnen", sagt auch Veh. "Das zeichnet ein Spitzenteam aus." Fangen die Kölner am Freitag nicht damit an, dürfte es langsam ungemütlich werden, auch für Anfang. Ein wenig Mut macht, dass der einzige Erfolg in einem der Top-Spiele auf St. Pauli gelang. Mit 5:3 gewann Köln das Hinspiel.
Quelle: ntv.de, Thomas Weitekamp, sid